Serena Williams beschämender Auftritt am und nach dem US-Open-Final gibt weiter zu reden. Die Schiedsrichter wollen sich nicht mehr alles gefallen lassen.
Serena Williams
Serena Williams beschimpft Schiedsrichter Carlos Ramos während des US-Open-Finals 2018. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tennis-Schiedsrichter fühlen sich nach Williams' Ausfällen im Stich gelassen.
  • Wegen der Aufruhr und die Behandlung von Carlos Ramos kommt gar ein Boykott in Frage.
  • Eventuell werden sich die Referees weigern, Williams' Spiele zu arbitrieren.

Löst Serena Williams (WTA 16) einen Aufstand der Schiedsrichter aus? Das scheint nach den jüngsten Ausfällen der für ihre Hitzköpfigkeit bekannten Tennisspielerin durchaus eine Möglichkeit zu sein. Nach dem verlorenen Skandal-Final an den US Open gegen Naomi Osaka (WTA 7) formiert sich Widerstand bei den Referees. Es könnte gar einen Boykott geben.

Ein Boykott von Serena Williams' Matches liegt in der Luft

Wie die britische «Times» schreibt, haben die Schiedsrichter nach den Unterstützungsbekundungen für Williams seitens der WTA und des amerikanischen Verbandes USTA genug. Sie könnten sich in Zukunft weigern, Williams' Matches zu leiten.

Serena Williams beschimpft Schiedsrichter Carlos Ramos im US-Open-Finale gegen Naomi Osaka als Dieb.
Serena Williams beschimpft Schiedsrichter Carlos Ramos im US-Open-Finale gegen Naomi Osaka als Dieb. - Keystone

Die bescheidene Standardsumme von umgerechnet 470.- CHF sei nicht genug, um sich mit Williams' Ausbrüchen herumzuschlagen, wie ein anonymer Offizieller der «Times» anvertraut. Man fühle sich von den Verbänden im Stich gelassen.

Serena Williams hatte eine Kontroverse ausgelöst, nachdem sie sich im US-Open-Final eine Spielstrafe zugezogen hatte. Wie die ITF, für die Schiedsrichter Carlos Ramos arbeitet, in einem Communiqué mitteilt, seien alle Entscheidungen im Final korrekt gewesen.

Serena Williams spricht mit Schiedsrichter Brian Earley. Die Amerikanerin hatte bei der 2:6, 4:6-Niederlage drei Verwarnungen von Schiedsrichter Carlos Ramos erhalten.
Serena Williams spricht mit Schiedsrichter Brian Earley. Die Amerikanerin hatte bei der 2:6, 4:6-Niederlage drei Verwarnungen von Schiedsrichter Carlos Ramos erhalten. - dpa

Drei Strafen nach Reglement

Williams hatte drei Strafen bekommen: für unerlaubtes Coaching, für das Zerstören eines Schlägers und für einen verbalen Ausbruch gegenüber des Schiedsrichters. Dafür war sie korrekterweise zuerst mit einer Warnung, dann mit einer Punktstrafe und dann mit einer Spielstrafe belegt worden.

Nach dem Spiel hatte Williams sich beschwert, die Strafen seien «sexistisch» gewesen, obwohl es dafür keinerlei Hinweise gibt. Die Progression Verwarnung - Punktstrafe - Spielstrafe - Forfait gibt es bei Männern ebenfalls. Ausserdem wissen Tennis-Experten und -Fans, dass die Männer sehr wohl auch für Coaching, das Zerstören von Schlägern und verbale Attacken auf den Schiedsrichter bestraft werden.

Nur bleibt es bei den meisten Spielerinnen und Spielern bei der Verwarnung, weil sie die Konsequenzen kennen. Serena Williams hielt sich nicht daran und wurde deshalb weiter bestraft. Williams ist bekannt für ihre Ausbrüche. Vor neun Jahren wurde sie disqualifiziert, weil sie einer Linienrichterin mit dem Tod drohte.

Serena Williams verliert an den US Open 2009 wegen ihres unsportlichen Verhaltens.
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