Schwingerkönig Matthias Glarner hat mit 34 Jahren seinen Rücktritt bekannt gegeben.
Matthias Glarner
Trotz seines Rücktritts verliert Matthias Glarner die gute Laune nicht. - sda - KEYSTONE/ALEXANDRA WEY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schwingerkönig Matthias Glarner beendet seine Karriere.
  • Das gibt der Berner Oberländer am Samstag bekannt.

Der Schwingerkönig von 2016, Matthias Glarner, beendet zwei Jahre nach dem folgenschweren Gondelsturz seine Karriere. Der 34-Jährige verkündete dies den Medien in Hasliberg-Reuti.

Trümmerbrüche im linken Fuss

Die Beckenspaltung, die er sich zuzog, heilte relativ rasch. Aber die Trümmerbrüche im linken Fuss erwiesen sich als grosses Handicap. 2018 musste er sich einer Nachoperation unterziehen.

Erst kurz vor dem Eidgenössischen Fest in Zug von Ende August 2019 fand Glarner fast wieder zu alter Stärke zurück. Zwei Wochen vor dem Eidgenössischen schloss er das gut besetzte Berner Kantonalfest in Münsingen ab. Mit fünf Siegen und einem gestellten Gang holte er den alleinigen 2. Rang.

In Zug selber gewann er keinen seiner ersten drei Gänge. Hierauf errang er zwar vier Siege am Stück, aber zuletzt fehlte ihm ein Viertelpunkt für den fünften eidgenössischen Kranz.

Matthias Glarner und die Erinnerung an Estavayer 2016

So bleibt der Sportlehrer und Sportwissenschaftler vor allem mit seinem grandiosen Auftritt am Eidgenössischen 2016 in Estavayer in Erinnerung. Damals bodigte er spät im Schlussgang den aufstrebenden Bündner Armon Orlik. Glarners Palmarès umfasst 14 Kranzfestsiege und 116 Kranzgewinne.

Mit einer gewissen Selbstironie: Schwingerkönig Matthias Glarner. - Nau

Schon vor dem Eidgenössischen in Zug hatte Matthias Glarner gesagt, wovon er die Fortsetzung der Karriere abhängig machen werde. «Ich muss ein realistisches Ziel sehen und einen realistischen Weg, wie ich zu diesem Ziel kommen kann.»

Der nächste Grossanlass mit eidgenössischem Charakter wäre für ihn das Jubiläumsfest «125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband» am 30. August 2020 in Appenzell gewesen.

Glarners Triumph in Estavayer fiel mitten in die Zeit, in der die Berner Schwinger die eidgenössische Szene nach Belieben beherrschten. Die Mutzen stellen die Schwingerkönige 2010 (Kilian Wenger), 2013 (Matthias Sempach), 2016 (Matthias Glarner) und neu auch 2019 (Christian Stucki). Und sowohl am Kilchberger Schwinget 2014 (Matthias Sempach) als auch am Unspunnenfest 2017 (Christian Stucki) kam der Sieger aus Bern.

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