Nach Jahren der Dominanz kommen die Berner am Brünig Schwinget flach heraus. Vier Wochen vor dem Saisonhöhepunkt kommt die Klatsche zum richtigen Zeitpunkt.
Brünig Schwinget Roger Brügger
Roger Brügger ist Nau-Schwing-Experte. - zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige Spitzenschwinger Brügger Roger schreibt regelmässig für Nau.
  • Die Berner Bösen kassierten am Brünig Schwinget eine Klatsche der Innerschweizer.
  • Vier Wochen vor dem Eidgenössischen wird ein Ruck durchs Berner Team gehen.

Jahrelang dominierten die Berner Bösen nach Belieben auf der Passhöhe zwischen Bernbiet und Innerschweiz. Doch der Wind hat gedreht. Zwischenzeitlich konnte einem aus Berner Sicht am gestrigen Brünig Schwinget angst und bange werden.

Der Start wird total verschlafen, das Anschwingen geht komplett in die Hosen. Und es wird im Verlauf des Tages nur bedingt besser. Eidgenosse Graber Willy schafft es nicht einmal in den Ausstich. Weitere Böse wie Anderegg Simon, Glarner Mätthel und Zenger Niklaus blieben ohne Kranz.

Doch wie heisst es im Theater so schön: Missglückte Hauptprobe, gelungene Premiere!

Der «Brünig-Chlapf» kommt für die Berner vier Wochen vor dem Eidgenössischen zum richtigen Zeitpunkt.

«Jetzt erst recht»-Mentalität

Schon nach dem missglückten Anschwingen am Brünig Schwinget spürt man, dass ein Ruck durchs Team geht. Die Schwinger unterstützen einander besser und können bis am Abend doch noch acht von 19 Kränzen einheimsen. Gegen Gewinner Reichmuth Pirmin und den Zweitplatzierten Wicki Joel ist am gestrigen Tag schlicht kein Kraut gewachsen.

Der Bär ist am Morgen ein müdes Tier. Er braucht ein bisschen, bis er in die Gänge kommt. So ist das katastrophale Anschwingen zu erklären. An einem Eidgenössischen mit acht Gängen ist das noch eher zu verzeihen. Mit der «Jetzt erst recht»-Mentalität der Berner wird das aber nicht mehr passieren.

Zudem haben die Berner mit Christian Stucki und Remo Käser zwei heisse Eisen im Feuer, die von Verletzungen zurückkommen.

Der Brünig 2019 war ein Schuss vor den Bug. Doch der Bär ist am gefährlichsten, wenn er gereizt ist.

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