Tour de Suisse – Direktor Senn: «Frauen-Rennen rentieren sich nicht»
Am Donnerstag ist die viertägige Tour de Suisse der Frauen gestartet. Tour-Direktor Oliver Senn stellt für Frauen-Rennen nun aber ein vernichtendes Zeugnis aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Tour de Suisse der Frauen umfasst in diesem Jahr vier Etappen.
- Zum Vergleich: Die Männer-Rundfahrt dauert doppelt so lange.
- Tour-Direktor Olivier Senn stellt ein vernichtendes Zeugnis aus.
Vier Tage dauert die Tour de Suisse der Frauen – nur halb so lang wie die Männer-Ausgabe. Am Donnerstag startete die kurze Frauen-Rundfahrt in Gstaad, am Freitag ging es weiter nach Sursee. Am Samstag führt die dritte Etappe nach Küssnacht, wo am Sonntag auch die Entscheidung ansteht.
Aber warum müssen sich die Frauen mit dieser deutlich verkürzten Tour zufriedengeben? Gegenüber dem SRF stellt Tour-Direktor Olivier Senn ein vernichtendes Zeugnis für Frauen-Rennen im Radsport aus. «Mir ist nicht bekannt, dass es ein Frauen-Radrennen gibt, welches wirklich rentiert», erklärt der Tour-Chef.

Aus diesem Grund gebe es viele Frauen-Wettkämpfe nur im Umfeld der grösseren Männer-Rennen. Die gleichen Veranstalter würden die Frauen-Rennen mit den Erlösen aus den Rennen der Männer quersubventionieren. «Im Grundsatz lässt sich sagen, dass Frauen-Rennen in der Breite nicht funktionieren.»
Tour de Suisse der Frauen «nicht nachhaltig»
Hauptgrund dafür sei die schwierige Suche nach Sponsoren und die geringen Einnahmen aus den TV-Geldern. Und das, obwohl die Kosten für ein Rennen der Frauen gleich hoch seien wie für die Männer. «Beides kostet uns jeden Tag gleich viel, aber auf der Einnahmen-Seite ist es komplett anders.»

Deshalb verbindet die Tour de Suisse in diesem Jahr die Rennen der Frauen und Männer. Am Final-Tag der Frauen am Sonntag starten die Männer in ihre Schweiz-Rundfahrt. «Hier können wir sehr viele Synergien nutzen, so funktioniert das für uns. Aber nachhaltig ist es nicht», beklagt Senn.