Gegen Ex-Radprofi Jan Ullrich wird wegen Verdachts auf versuchten Totschlag ermittelt. In der Schweiz ist Ullrich bereits auf Bewährung.
Jan Ullrich im September 2017 in Rheinfelden AG.
Jan Ullrich im September 2017 in Rheinfelden AG. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jan Ullrich soll in Frankfurt (D) eine Prostituierte misshandelt haben.
  • In der Schweiz ist der Ex-Radprofi seit September 2017 auf Bewährung.
  • Er hatte betrunken und unter Drogeneinfluss einen Unfall verursacht.

Jan Ullrich steht in den letzten Wochen ununterbrochen in den Schlagzeilen: Nach der Randale auf dem Mallorca-Anwesen von Schauspieler Till Schweiger, wird der Ex-Radprofi letzte Woche in Frankfurt (D) verhaftet. Er soll eine Prostituierte misshandelt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung.

Ullrich ist bereits auf Bewährung

Im Mai 2014 rammt Jan Ullrich in Mattwil TG ein Auto, das am Stoppschild wartete. Sein Wagen prallt danach in ein entgegenkommendes Auto, zwei Frauen wurden dabei verletzt. Der Deutsche ist zu diesem Zeitpunkt betrunken und fährt zu schnell. Im September 2017 wird Ullrich zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 21 Monaten und einer Busse von 10'000 Franken verurteilt. Mit einer Probezeit von vier Jahren.

Jan Ullrich spricht nach seinem Ausraster mit den Medien.
Jan Ullrich spricht nach seinem Ausraster mit den Medien. - dpa

Droht Ärger in der Schweiz?

Muss Ullrich im Falle einer Verurteilung die Strafe in der Schweiz absitzen? Ein deutscher Richter kann keinen Einfluss auf das Urteil von letztem September nehmen. Das bestätigt der Thurgauer Generalstaatsanwalt Stefan Haffter gegenüber dem «St. Galler Tagblatt». Das Bezirksgericht Weinfelden, das die Strafe verhängt hat, wird nicht von sich aus aktiv.

«Ein nachträgliches Verfahren wird aufgrund einer Meldung des Bundesamts für Justiz oder eines Antrags der Staatsanwaltschaft Thurgau oder des Amts für Justizvollzug eingeleitet», sagt der Weinfelder Bezirksgerichtspräsident Pascal Schmid. Im schlimmsten Fall wird die bedingte Freiheitsstrafe widerrufen – dann müsste Ulrich ins Gefängnis!

Prognose entscheidend

Alternativ könnten die Richter auch die Probezeit verlängern oder Auflagen machen. Erheblichen Einfluss auf die Entscheidung habe die Prognose: «Der Widerruf erfolgt, wenn aufgrund der neuen Straftat in der Probezeit anzunehmen ist, es könnten weitere Straftaten folgen», sagt Schmid. Es müsse verhältnismässig sein, die Haftstrafe zu vollziehen.

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