Jan Ullrich sorgt am Wochenende für Schlagzeilen. Nach einem Streit mit Til Schweiger landet der Ex-Radprofi im Knast. Jetzt schildert Ullrich seine Sicht.
Jan Ullrich spricht nach seinem Ausraster mit den Medien.
Jan Ullrich spricht nach seinem Ausraster mit den Medien. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jan Ullrich muss nach einem Streit mit Til Schweiger ins Gefängnis.
  • Der 44-Jährige bereut seine Tat und will sich in eine Therapie begeben.

Am Wochenende sorgt Jan Ullrich (44) auf Mallorca (SPA) für Schlagzeilen: Der Ex-Radprofi wird nach seinem Pöbel-Auftritt auf Til Schweigers Anwesen festgenommen und verbringt die Nacht im Knast. Der Vorfall ist der Tiefpunkt in einer schweren Zeit für den ehemaligen Tour-de-France-Sieger.

«Mache eine Therapie»

Im Interview mit der «Bild» bricht der Deutsche jetzt sein Schweigen. Seit der Trennung von Frau Sara im Juni, habe er Sachen gemacht, die er bereue: «Die Trennung und die Ferne zu meinen Kindern hat mich sehr mitgenommen.» Seinen Drogenkonsum gibt er zu – doch er sei nicht süchtig. Trotzdem ist für ihn klar: «Aus Liebe zu meinen Kindern mache ich jetzt eine Therapie!» Til Schweiger hat seinen Freund am Wochenende aufgefordert: «Ich wünsche mir, dass er aus dem Knast direkt in einen Entzug geht und zu dem Menschen zurückkehrt, der er eigentlich ist.» Und Ullrich hat Glück: Sein Anwalt Wolfgang Hoppe sagt zu Bild: «Ich habe bereits vor einiger Zeit einen Platz in einer Klinik in Deutschland reserviert. Jan kann dort jederzeit hin.»

Der Ex-Radprofi Jan Ullrich.
Der Ex-Radprofi Jan Ullrich. - dpa

Kung-Fu-Tritt und Polizei

Die Vorfälle vom Freitag beschreibt der 44-Jährige so: «Ich bin zu Til rüber, weil ich hörte, dass er demnächst Mallorca wieder verlässt und wollte mich verabschieden.» Im Garten sei es dann zu Wortgefechten und eine Attacke gekommen: «Ein Mitarbeiter von Til sprang mich mit einem Kung-Fu-Tritt an.» Daraufhin sei Ullrich auf den Elbogen gefallen – und die Polizei musste einschreiten.

Til Schweiger besiegte Charly Einstein.
Til Schweiger besiegte Charly Einstein. - Keystone

Ullrich wird von den Beamten ins Spital gebracht. Dort wird dem Ex-Sportler auch Blut abgenommen. Doch statt ihn nach Hause zu fahren, wird der Deutsche in Handschellen in eine Zelle geführt. Und dort muss Ullrich leiden: «Ich konnte mich mit den Beamten nicht verständigen. Ich musste alles bis auf die Hose ausziehen. In der sehr kleinen Zelle gab es nur eine Pritsche und ein Handtuch. Überall Kot und Urin auf dem Boden und an den Wänden. Ich habe Platzangst bekommen, konnte nicht schlafen. Es war eine der härtesten Prüfungen meines Lebens.»

50 Meter Abstand

Das Gericht auf Mallorca legt fest: Ullrich muss zu Nachbar Schweiger mindestens 50 Meter Abstand halten. Der Tour-Sieger nimmt die Strafe ernst: «Ich lasse vom Gärtner jetzt eine Linie im Garten ziehen, damit ich weiss, wo die 50-Meter-Grenze liegt.» Für ihn ist das Tischtuch mit Landsmann Schweiger nicht zerschnitten: «Ich bin bereit mich bei Til zu entschuldigen, erwarte aber auch eine Entschuldigung.»

Unterstützung erhält Ullrich jetzt aus der Nachbarschaft. Ein Box-Promoter aus Kroatien kümmert sich um ihn und will darauf achten, dass der gefallene Velo-Star seine Therapie auch wirklich beginnt.

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