Nach dem IDM-Meeting auf dem Lausitzring ging es für das Team Schlosser auf fast direktem Weg weiter nach Assen.
Team Schlosser
Markus Schlosser (m.l.) und Marcel Fries (m.r.) vom Team Schlosser feiern beim Ducati Club Race in Assen (NDL) am 26.05.19 ihren ersten Saison-Sieg. - Team Schlosser

Bei dem Schweizer Team Schlosser ist es momentan sehr stressig. Vom 17. bis zum 19. Mai waren sie noch auf dem Lausitzring unterwegs, wo sie wichtige 36 IDM-Punkte einsammelten. Montagfrüh zu Hause angekommen mussten auch alle wieder zur Arbeit.

Ja, auch in diesem Team ist es «nur» ein zeitaufwändiges und kostenintensives Hobby, das aber mit voller Leidenschaft, Perfektion und Hingabe ausgeübt wird.

So wurde schnell 4 Tage gearbeitet, bis es zu Trainingszwecken nach Assen (NLD) zum Ducati Club Race weiterging.

In Assen wollte das Team rund um Markus Schlosser und Marcel Fries eigentlich nur für den WM-Lauf vom 16. bis zum 18. August zu den in Holland äusserst bekannten und mit vollbesetzten Tribünen gefeierten Gamma Racing Days trainieren und testen.

Insgesamt gab es hierfür vier Trainingseinheiten (zwei Qualifikationen sowie zwei Rennen).

Team Schlosser
Team Schlosser fährt mit seinem Seitenwagen beim Ducati Club Race in Assen (NDL). - Team Schlosser

Freitag nutzte man, um einige Veränderungen vorzunehmen. Die Übersetzung wurde angepasst, Sturz und Spur neu eingestellt und auch der Hinterreifen im Zollbereich geändert. Mit diesen Einstellungen ging es am Samstag um 13 Uhr zur ersten Qualifikation.

Obwohl man nur sechs Zehntel hinter dem vorläufigen Polesetter Smits (1000 Kubikzentimeter) lag, war man im Team nicht zufrieden. Erneut wurde das Gespann in seine Einzelteile zerlegt, diverse Änderungen vorgenommen, um noch bessere Zeiten zu fahren, immer mit blinzeln auf die WM Zeit vom Vorjahr, denn nur das zählte an diesem Wochenende.

Arbeit zahlt sich in zweiter Qualifikation mit Pole-Position aus

Zur zweiten Qualifikation um 17:05 Uhr sah man sehr deutlich, dass dieses Team wirklich weiss, was es macht! Permanent, Runde für Runde fielen die Zeiten sichtlich, bis es in Runde acht soweit war und Markus Schlosser mit seinem Co-Piloten Marcel Fries die absolute Bestzeit von 1:47.974 ablegten, das war die Pole-Position.

Sonntagvormittag um 11:16 Uhr rollten die 600- und 1000-Kubikzentimeter-Gespanne in die Startaufstellung, um in das ohne Warm-Up-Lap startende Rennen aufzubrechen. Als die Ampel anging, sah man, wie Marcel Fries den Arm hochriss, was war da los?

Das Motorrad war aus! Markus Schlosser versuchte mit Hochdruck das Aggregat wieder zu starten. Zum Glück, da ist es: das Geräusch des Motors ertönte. In diesem Schreckmoment, gingen dann auch schon die Lichter der Ampel aus. Das Team Schlosser erwischte einen verflucht schlechten Start, rechts und links eilten andere Gespanne vorbei.

Patzer beim Start

In dem Moment, wo der Motor ausging und man versuchte das Gespann zum laufen zu bekommen, hat Fahrer Markus Schlosser vergessen den ersten Gang einzulegen. Das Team sparte sich einen Schaltvorgang und startete das Rennen gezwungenermassen im zweiten Gang.

Als Fünfter bog man in die erste Kurve und reite sich hinter der Bremse Scott Lawrie ein. Welch ein Desaster, man wollte doch möglichst mit freier Fahrt testen. Nach niedlichen zehn Rennrunden fiel auch schon die Zielflagge.

Das Team Schlosser bog an 3. Position in die letzte Kurve auf Start-Ziel ein und holte zu Trainingszwecken den 3. Gesamtplatz und in der 600-Kubikzentimeter-Wertung nach Streuer Racing den 2. Platz.

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Team Schlosser fährt mit seinem Seitenwagen beim Ducati Club Race in Assen (NDL). - Team Schlosser

Der zweite Lauf war auf 16:33 Uhr angesetzt, wo pünktlich leichter Nieselregen einsetzte. Welche Reifenwahl ist in diesem Moment wohl die Richtige?

Slicks, Intermediates oder die grob gestrickten Regenreifen? Das Team Schlosser entschied sich mit Slicks in die Startaufstellung zu rollen.

Dort angekommen, begann dann das blanke Chaos. Einige Teams wechselten noch von Slicks auf Intermediates, andere sogar auf Regenreifen, während die Zeit für den Start des Rennens ablief.

Das Schlosser Team blieb cool und beobachtete dieses Gewusel. Hier dachte keiner an eine andere Reifenwahl!

Endlich war es soweit, sämtliche Mechaniker und Teammitglieder verliessen die Startaufstellung, die Ampel leuchtete rot und die Motoren tourten hoch, Start.

Lokalmatador und Weltmeister Bennie Streuer übernahm sofort die Führung, allerdings auf Regenreifen, gefolgt von anderen Teams mit Intermediates oder Regenreifen bestückten Gespannen.

Reifenwahl zahlt sich mit erstem Saison-Sieg aus

Die Strecke war allerdings fiel zu trocken und so kam Markus Schlosser & Marcel Fries schon in der 3. Runde als Führende über Start-Ziel.

Der Trainingseffekt in diesem leicht feuchten Rennen war zwar dahin aber als Entschädigung gab es den ersten Sieg der Saison.

Der erste Sieg der Saison war auch ein ganz besonderer für Marcel Fries, da es allererste seiner Karriere als Beifahrer in den wahnsinnig schnellen F1-Sidecars war.

Wir gratulieren und freuen uns schon auf den nächsten Lauf zur IDM im belgischen Zolder.

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«Team Schlosser»

Nau freut sich, diesem ehrgeizigen Sidecar-Spitzenteam als Medienpartner zur Seite zu stehen und unsere Leser über neueste Rennergebnisse zu informieren.

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