Am Saisonende will Suzuki aus der MotoGP aussteigen. Plötzlich sind zwei Top-Piloten auf dem Markt – und der Motorrad-WM droht ein chaotischer Sommer.
Joan Mir Suzuki MotoGP
Joan Mir im Einsatz für Suzuki in der MotoGP. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Suzuki plant, sich nach der Saison 2022 aus der Motorrad-WM zurückzuziehen.
  • Die beiden Fahrer Joan Mir und Alex Rins dürften heissbegehrt sein.
  • Aber: Die Verantwortlichen der MotoGP möchten Suzuki nicht ziehen lassen.

Mitten in den Testtag der MotoGP nach dem Jerez-GP ertönt am Montag der Paukenschlag: Suzuki will am Saisonende aus der Motorrad-WM aussteigen. Das Weltmeister-Team von 2020 plant, am Ende des Jahres den Stecker zu ziehen.

Verstehen Sie den Suzuki-Ausstieg aus der MotoGP?

Die Nachricht kam offenbar auch für die Mannschaft an der Rennstrecke überraschend: Laut «The Race» wusste niemand über die Pläne des Konzerns Bescheid. Im Gegenteil: Teamchef Livio Suppo sprach erst kürzlich über die Pläne, beide Fahrer für 2023 zu halten.

Suzuki ist an die MotoGP gebunden

Stattdessen müssen sich Ex-Weltmeister Joan Mir und sein Teamkollege Alex Rins nun einen neuen Arbeitgeber suchen. Mir dürfte bei Repsol-Honda den Platz von Pol Espargaro übernehmen. Rins gilt als aussichtsreicher Kandidat im Aprilia-Werksteam.

Alex Rins Suzuki MotoGP
Alex Rins (Suzuki) vor Pol Espargaro (Honda), Takaaki Nakagami (LCR-Honda) und Raul Fernandez (Tech3-KTM) in der MotoGP. - keystone

Aber Serien-Promoter Dorna hat noch kein Interesse daran, Suzuki gehen zu lassen. Erst im Vorjahr band sich die Marke mit einem neuen Vertrag bis 2026 an die Motorrad-WM. Ein einseitiger Ausstieg ist gar nicht möglich, der Rückzug wird also eine horrende Busse kosten.

Diese Summe dürfte von der Dorna dann in ein «Ersatzteam» investiert werden, denn: Man möchte auch 2023 unbedingt 24 Motorräder am Start haben. Kandidaten gebe es, teilt die Dorna mit – sowohl Hersteller als auch unabhängige Teams.

Steigt ein Team aus der Moto2 auf?

Dass ein Hersteller wie BMW oder Kawasaki schon 2023 einsteigt, ist auszuschliessen. Einen MotoGP-Prototypen in sechs Monaten zu entwickeln, ist schlicht unmöglich. Wahrscheinlicher ist der Aufstieg eines Moto2-Teams, um die Lücke zu schliessen.

MarcVDS Moto2 Sam Lowes
Das Moto2-Team MarcVDS (im Bild Sam Lowes) war früher schon in der MotoGP im Einsatz. - keystone

Dafür kämen nur grosse, finanzstarke Teams wie MarcVDS, Leopard oder Pons in Frage. Von wem sie ihr Material beziehen sollen, ist noch offen. Aktuell stellen Yamaha, Honda und KTM je vier Motorräder, Ducati acht, Suzuki und Aprilia je zwei.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Moto2HondaBMWMotogp