Die Formel-1-Karriere von Kimi Räikkönen ist in Abu Dhabi zu Ende gegangen. Sein Ex-Chef erinnert sich an den schwierigen Start des Finnen vor über 20 Jahren.
Kimi Räikkönen Sauber 2001
Kimi Räikkönen in seiner ersten Formel-1-Saison bei Sauber im Jahr 2001. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende 2000 fuhr Kimi Räikkönen erstmals einen Formel-1-Renner von Sauber.
  • Die Testfahrt in Mugello verlief für den «Iceman» aber alles andere als problemlos.
  • Schon damals zeigte sich sein Talent – aber auch sein besonderer Charakter.
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Es war kein glanzvolles Ende, das die Karriere von Kimi Räikkönen beim Abu-Dhabi-GP der Formel 1 genommen hat. Nach einer mageren Saison mit Alfa-Sauber musste der Finne seinen Renner mit einem Bremsdefekt vorzeitig abstellen.

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Es war ein ernüchternder Schlusspunkt nach drei Jahren mit dem Schweizer Team, bei dem er 2001 seine Formel-1-Karriere begonnen hatte. Dazwischen lagen Stationen bei McLaren, Ferrari, Lotus und erneut Ferrari – und natürlich der WM-Titel 2007.

Kimi Räikkönen beim ersten Test mit Problemen

Dass der «Iceman» ein Riesentalent ist, erkannte man bei Sauber schon beim ersten Test Ende 2000. Im Interview mit «RacingNews365.com» erinnert sich Sauber-Sportdirektor Beat Zehnder an die erste Ausfahrt des Finnen im Formel-1-Renner.

Beat Zehnder Kimi Räikkönen
Sauber-Sportdirektor Beat Zehnder erinnert sich gut an die erste Formel-1-Ausfahrt von Kimi Räikkönen. - Sauber Group

«Er testete neben Pedro Diniz und war ziemlich schnell auf dem gleichen Rundenzeiten-Niveau», so Zehnder. Allerdings verlief der Test in Mugello für den damals 21-jährigen Kimi Räikkönen alles andere als problemlos.

Kimi Räikkönen Sauber 2001
Kimi Räikkönen im Einsatz für Sauber in der Formel 1 im Jahr 2001. - Keystone

«Er hatte massive körperliche Probleme», berichtet Zehnder. «Mugello ist nicht die beste Strecke für einen Rookie, weil sie körperlich sehr anspruchsvoll ist. Kimi hatte massive Schwierigkeiten damit.»

«Iceman» hat keine Lust auf Trainingscamp

«Er konnte seinen Nacken nach drei Runden nicht mehr hochhalten. Also fuhren wir einen Drei-Runden-Stint, dann 15 Minuten Pause, dann der nächste Drei-Runden-Stint. Dazwischen hat unser Physio Jo Leberer ihn massiert.»

Kimi Räikkönen Formel 1
Kimi Räikkönen bei Testfahrten in Jerez vor dem Start der Formel-1-Saison 2001. - Keystone

Trotz der Probleme wollte Sauber den Finnen verpflichten – aber der hatte keine Lust auf intensives Training. «Wir wollten, dass er einen Monat mit Jo Leberer in den Alpen verbringt. Kimi hat getobt – er wollte zurück nach Finnland», erinnert sich Zehnder.

Kimi Räikkönen Formel 1
Die Formel-1-Karriere von Kimi Räikkönen beginnt 2001 im Rennstall des Schweizers Peter Sauber.
Kimi Räikkönen Formel 1
Viermal fährt der Finne am Steuer des Sauber C20 in die Punkte und wird am Saisonende WM-Zehnter.
Kimi Räikkönen Formel 1
Ab 2002 geht der Finne für McLaren-Mercedes an den Start, wo er seinen Landsmann Mika Häkkinen ersetzt.
Kimi Räikkönen Formel 1
2003 (hinter Michael Schumacher) und 2005 (hinter Fernando Alonso) wird er jeweils Vizeweltmeister.
Kimi Räikkönen Formel 1
Zur Saison 2007 ersetzt der Finne bei Ferrari den zurückgetretenen Rekordweltmeister Michael Schumacher.
Kimi Räikkönen Formel 1
Gleich in seinem ersten Jahr bei Ferrari wird Kimi Räikkönen sensationell Formel-1-Weltmeister.
Kimi Räikkönen
Nach der Saison 2009 setzt Ferrari den Finnen vor die Türe. Der vertreibt sich die Zeit abseits der Formel 1 in der Rallye-Weltmeisterschaft.
Kimi Räikkönen Formel 1
2012 kehrt Kimi Räikkönen mit Lotus in die Formel-1-WM zurück.
Kimi Räikkönen Formel 1
In seinen zwei Jahren mit dem englischen Team holt Kimi Räikkönen zwei Siege und 13 weitere Podestplätze.
Kimi Räikkönen Formel 1
2014 kehrt der Finne zu Ferrari zurück, kann aber nicht an alte Erfolge anschliessen.
Kimi Räikkönen Formel 1
Ein weiterer GP-Sieg gelingt ihm noch – beim US-GP 2018, als sein zweiter Ferrari-Abschied schon feststeht.
Kimi Räikkönen Formel 1
Von 2019 bis zu seinem Rücktritt Ende 2021 fuhr Kimi Räikkönen noch einmal für Sauber.

Letztlich überzeugte man den jungen «Iceman» mit einem simplen Argument: Wenn er Formel-1-Fahrer werden wollte, müsse er an seiner Physis arbeiten. «Er hat die ersten zwei Tage nicht mit Jo geredet, weil er so wütend war!»

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