Formel 1: Star-Designer Newey verlässt Red Bull – ruft Ferrari?

In der Formel 1 deutet sich der nächste Sensationswechsel an: Wie «Auto Motor und Sport» am Donnerstag berichtet, hat sich Adrian Newey zu einem Abschied von Red Bull entschieden. Der Star-Designer soll von den internen Machtkämpfen beim Weltmeister-Team die Nase voll haben.

Demnach habe Newey zuletzt intern auch eine Rolle weiter abseits des eigentlichen Formel-1-Teams gedroht. Der 65-Jährige hätte zunehmend mehr am Hypercar-Projekt RB17 arbeiten sollen. Newey soll aber immer noch an der Formel 1 hängen – und weiter intensiv im Grand-Prix-Zirkus arbeiten wollen.

Offen sei demnach aber noch, wann genau sich Newey von Red Bull verabschieden würde. Sein Vertrag beim Weltmeister-Rennstall soll noch bis Ende 2025 laufen. Für andere Teams wäre er aber schon vorher eine wertvolle Verstärkung: Für die Einführung des neuen Aerodynamik-Regelwerks ab 2026 braucht es rund ein Jahr Vorlaufzeit.

Fraglich ist auch noch, wer sich das begehrte Superhirn letztendlich schnappt: Mehrere Teams haben in der Vergangenheit intensiv um die Dienste des 65-Jährigen geworben. Als heisseste Kandidaten gelten Mercedes und Ferrari. Zumindest in Sachen Gehalt – mehr als zehn Millionen jährlich, so die Spekulationen – könnte auch Aston Martin mitbieten.

Die besten Chancen werden aber wenig überraschend der Scuderia eingeräumt. Newey könnte damit gleich zwei Punkte von seiner persönlichen Formel-1-«Bucketlist» streichen: Der Engländer hat stets bedauert, nie mit Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton oder mit Ferrari gearbeitet zu haben.

Attraktiv wäre aber wohl auch ein Wechsel zu Mercedes – nicht zuletzt wegen Max Verstappen. Teamchef Toto Wolff wirbt seit Wochen intensiv um den Dreifach-Weltmeister. Mit Newey im Technikteam hätten die Silberpfeile ein zusätzliches attraktives Argument, um Verstappen zum Wechsel zu bewegen.

Dem Holländer wird – ähnlich wie Newey selbst – eine gewisse Frustration über den internen Machtkampf nachgesagt. Sollte Verstappen aber tatsächlich seine Zelte bei Red Bull abbrechen, ist ein Verbleib in der Formel 1 nicht garantiert. Der Holländer hat in der Vergangenheit stets betont, auch andere Rennserien bestreiten zu wollen.