Formel 1: Renault-Elektronik nach Racing-Point-Protest beschlagnahmt

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Japan,

Steht die Formel 1 vor einem Betrugsskandal? Die Steuerelektronik von Renault wurde von der FIA beschlagnahmt. Racing Point hatte Protest eingelegt.

Formel 1 Renault
Bahnt sich ein neuer Technik-Skandal in der Formel 1 an? Lenkräder und Steuerelektronik des Renault-Teams wurden beschlagnahmt. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FIA beschlagnahmte nach dem Japan-GP Teile der Renault-Rennwagen.
  • Das Racing-Point-Team vermutet in den französischen Autos ein illegales System.
  • Renault soll über ein voreingestelltes System zur Bremsbalance-Verschiebung verfügen.

Die Formel 1 bewegt sich wie kaum ein Sport stets im Graubereich der Legalität. Die Teams wissen – dort, wo das Reglement ungenau ist, ist am meisten zu gewinnen. Man denke nur an die Tricks von Ferrari in den 1990er Jahren. Mit versteckter Traktionskontrolle und flexiblen Flügeln wollte man die Konkurrenz austricksen.

Zwei Jahrzehnte später sind die Regelhüter der Formel 1 aufmerksam wie nie zuvor. Und womöglich droht der Königsklasse der nächste Technik-Skandal. Denn nach dem Japan-GP am Sonntag wurden Elektronik-Teile von Renault durch die FIA beschlagnahmt. Betroffen sind Lenkräder sowie elektronische Steuereinheiten (ECUs).

Formel 1 verbietet automatische Bremsbalance-Verstellung

Der Auslöser dafür ist ein Protest durch das Racing-Point-Team. Der Vorwurf: Renault verfüge über eine automatische Verstellung der Bremsbalance. Diese verschiebe sich ohne Zutun des Fahrers abhängig von der zurückgelegten Distanz mehrmals pro Runde.

Nicht die Verstellung der Bremsbalance ist illegal, sondern die vermutete Automatik derselben. Damit liesse sich der Prozess optimieren und dem Fahrer eine Aufgabe abnehmen. Das Reglement der Formel 1 besagt, dass «Veränderungen der Bremsanlage nicht vordefiniert» sein dürfen.

Renault hat den Protest seitens Racing Point akzeptiert und bereitet sich nun auf die Verteidigung vor. Mit den Plätzen sechs und zehn holte der französische Hersteller in Japan sein drittbestes Saisonresultat.

Eine Bestrafung könnte theoretisch weit über eine Disqualifikation vom Japan-GP hinausgehen. Sollte die FIA zu der Ansicht kommen, dass Renault das System schon vor dem Japan-GP einsetzte, ist ein Saison-Wertungsausschluss denkbar. Eine solche Strafe sprach der Weltverband zuletzt 2007 gegen McLaren aus – wegen der Spionage-Affäre.

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