Chelsea ringt Benfica in Achtelfinal der Klub-WM nieder
Goalie-Patzer, VAR-Penalty, Platzverweis – und eine fast zweistündige Unterbrechung wegen Unwetters. Chelsea schlägt Benfica in einem denkwürdigen Achtelfinal.

Das Wichtigste in Kürze
- Chelsea steht im Viertelfinal der Klub-WM in den USA.
- Die Engländer setzen sich in einem denkwürdigen Viertelfinal gegen Benfica durch.
- Das Spiel wurde wegen des Wetters fast zwei Stunden lang unterbrochen.
Auch eine fast zweistündige Spielunterbrechung wegen eines drohenden Unwetters und ein später Schock haben Chelsea nicht gestoppt: Die Engländer stehen nach einem 4:1 nach Verlängerung gegen Benfica im Viertelfinal der Klub-WM.
Damit beendeten die Londoner zugleich die Europa-Karriere von Benficas Torschütze Angel Di Maria. Der argentinische Fussball-Weltmeister hatte die Verlängerung mit einem spät verwandelten Handelfmeter (90.+5) erst ermöglicht.
Für Chelsea trafen Kapitän Reece James in der 64. Minute, Christopher Nkunku (108.), Pedro Neto (114.) und Kiernan Dewsbury-Hall (117.)
Benfica ging in der Verlängerung auch deshalb unter, weil Gianluca Prestianni (91.) in dieser früh Gelb-Rot sah. Nach Nkunkus 2:1, begünstigt durch einen Torwartfehler, konterte Chelsea noch zweimal eiskalt.
Torwart Trubin verschätzt sich – Chelsea freut es
Das Drama begann nach etwas über einer Stunde Spielzeit – vor allem für Benficas Torwart Anatoliy Trubin. Der 23-Jährige spekulierte darauf, dass Chelseas Freistosskünstler James von jenseits des linken Strafraumecks flanken statt direkt schiessen würde. James probierte es aber direkt. Und der scharf getretene Ball schlug im kurzen Eck ein, Trubin hechtete vergebens.
Als die Schlussphase anbrach, verdunkelte sich der Himmel. Schiedsrichter Slavko Vincic schickte die Spieler vier Minuten vor Schluss in die Kabinen. Eine Vorsichtsmassnahme. In der Nähe des Stadions drohten Blitzeinschläge, teilte der Weltverband FIFA mit.

Begleitet von eindringlichen Durchsagen des Stadionsprechers verliessen auch die Zuschauer die Ränge. Letztlich blieb die Gefahr direkt über dem Stadion eher abstrakt. Auch bei vorherigen Club-WM-Spielen hatte es bereits wetterbedingte Unterbrechungen gegeben.
Verlängerung dank Di Maria – doch Trubin patzt erneut
Die vielen Fans, die sich vorzeitig auf den Heimweg machten, verpassten die prickelnde Extraschicht. Di Maria schickte Benfica vom Punkt aus in die Verlängerung, nachdem Malo Gusto der Ball an die Hand gesprungen war. Der Videobeweis überführte den unglücklichen Chelsea-Spieler.
Das grosse Comeback blieb Benfica aber am Schluss verwehrt: Vor allem wegen Gelb-Rot für Prestianni und einem weiteren Torwart-Fehler. Damit fiel auch der Vorhang für den 37 Jahre alten Di Maria. Er wird nun zu seinem Jugendverein Rosario Central in Argentinien zurückkehren.

Für Chelsea geht es am frühen Samstag (MESZ) im Viertelfinal in Philadelphia gegen Palmeiras aus São Paulo weiter. Der brasilianische Club hatte das Duell gegen Landesrivale Botafogo FR aus Rio de Janeiro mit 1:0 (0:0) gewonnen.