Die Tragödie von Imola, das «schwarze Wochenende» der Formel 1, jährt sich 2024 zum 30. Mal. Das erste Opfer war der Österreicher Roland Ratzenberger (†33).
Roland Ratzenberger Formel 1
Roland Ratzenberger starb am 30. April 1994 in Imola – das erste von zwei Todesopfern am «schwarzen Wochenende» der Formel 1. - F1.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Roland Ratzenberger war das erste von zwei Todesopfern beim Imola-GP 1994.
  • Der Österreicher verunglückte im Qualifying am Samstag im Alter von 33 Jahren tödlich.
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Es sind zwei gänzlich unterschiedliche Karrieren, welche die Tragödie von Imola für immer miteinander verschweisst hat. Als «schwarzes Wochenende» geht jenes Wochenende im Jahr 1994 in die Geschichte der Formel 1 ein. Eines der dunkelsten Kapitel, selbst in den Annalen eines Sports, der immer wieder seine Opfer gefordert hat.

Roland Ratzenberger
Der Österreicher Roland Ratzenberger im Cockpit seines Simtek. - Formula 1

Die eine Karriere ist die von Ayrton Senna, dem dreifachen Weltmeister, dessen Leben am 1. Mai 1994 in der berüchtigten Tamburello-Kurve sein verfrühtes Ende fand. Die andere Karriere ist die von Roland Ratzenberger, dem ersten Opfer an diesem «schwarzen Wochenende» in Imola.

Der Österreicher war nur wenige Monate jünger als Senna, aber seine Laufbahn war eine gänzlich andere. Der Salzburger startete spät in seine Motorsport-Laufbahn, fing erst mit 23 Jahren mit dem Rennfahren an. Ein Wunderkind wie Ayrton Senna war Ratzenberger nie – dafür clever, anpassungsfähig und voller Hingabe für die Formel 1.

Roland Ratzenberger Formel 1
Roland Ratzenberger kam als Spätzünder in die Formel 1 – sein Debüt gab er erst mit 33 Jahren. - F1.com

Auf der Langstrecke glänzte der Salzburger besonders, der Höhepunkt ein triumphaler Sieg in Fuji im Jahr 1990. Zwei Jahre später stand Ratzenberger bei den 24 Stunden von Daytona auf dem Podest. Den Sprung in die Formel 1 erarbeitete sich der Österreicher über zwei Jahre in der heutigen Super Formula in Japan.

Ein später Durchbruch in der Formel 1

Die Chance kam endlich, im Jahr 1994, mit dem Nachzügler-Team Simtek. Für fünf Rennen hatte der Österreicher unterschrieben, in Brasilien verpasste er die Qualifikation. In seinem zweiten Rennen im japanischen Aida fuhr Ratzenberger im hoffnungslos unterlegenen Simtek auf Rang elf. Und dann kam Imola.

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Roland Ratzenberger bestritt nur zwei Rennen in der Formel 1. - F1.com

Seinen dritten Grand Prix sollte der 33-Jährige nicht mehr erleben. Im Qualifying am Samstag rutschte der Österreicher von der Strecke und beschädigte sich dabei den Frontflügel. Eine Runde später brach dieser bei mehr als 300 km/h, verfing sich unter dem Auto und machte es zum Geschoss.

Beim Einschlag in die Streckenbegrenzung – eine ungeschützte Betonmauer – werden rund 500 G gemessen. Der Österreicher ist sofort tot. Ayrton Senna ist einer der ersten, der im Medical Center vom Tod des 33-Jährigen erfährt. Rennarzt Sid Watkins rät ihm dazu, den Start am Sonntag auszulassen – Senna lehnt ab.

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Roland Ratzenberger verunglückt an seinem dritten Formel-1-Rennwochenende in Imola 1994 tödlich. - Keystone

Der Brasilianer startet trotz der Zweifel in das Rennen. Nach sieben Runden verunglückt Senna in der Tamburello-Kurve tödlich. Im Cockpit seines Williams finden die Streckenposten eine zusammengefaltete österreichische Flagge. Senna wollte sie nach dem Rennen als Tribut an Ratzenberger aus dem Auto halten.

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