Ferrari vor Trennung von Sponsor «Mission Winnow»
Die umstrittene Marke «Mission Winnow» gehört zum Tabakkonzern Philipp Morris. Das Logo soll deshalb bald wieder von den beiden Ferrari verschwinden.

Das Wichtigste in Kürze
- Auf dem Ferrari prangen seit dem Japan-GP 2018 die Logos von «Mission Winnow».
- Dabei handelt es sich um eine Image-Kampagne des Tabakkonzerns Philipp Morris.
- In vielen Ländern mussten die Logos gestrichen werden, weil Tabakwerbung verboten ist.
Die zweifelhafte Partnerschaft zwischen Ferrari und «Mission Winnow» dürfte vor dem Ende stehen. Die Logos der umstrittenen Kampagne werden beim Frankreich-GP am Wochenende nicht auf den Autos sein. Schon in Kanada und zuvor beim Australien-GP waren sie entfernt worden. Stattdessen hatte die Scuderia ein Logo zur Feier des 90-jährigen Markenjubiläums gezeigt.
Seit dem Grand Prix von Japan 2018 prangt der Schriftzug von «Mission Winnow» auf dem roten Renner. Und das mit erstaunlicher Prominenz: Frontflügel, Cockpit-Seite, Halo, Motorhaube, Aussenspiegel, Heckflügel – gleich doppelt – und Windabweiser. Kurzum – das Logo ist fast überall am Boliden der Scuderia zu sehen.

Bei «Mission Winnow» handelt es sich um eine Image-Kampagne des Tabakkonzerns Philipp Morris. Der Konzern war lange Jahre mit seiner Marke Marlboro Hauptsponsor des Ferrari-Teams. Weil Tabakwerbung aber in vielen Ländern verboten ist, ersetzte Ferrari den Schriftzug Mitte der 2000er-Jahre mit einem Strichcode. Seit 2011 ist nicht einmal mehr dieser zu sehen.
Philipp Morris International ist aber weiterhin Partner des Ferrari-Teams – allerdings auf Umwegen. Denn während direkte Tabakwerbung verboten ist, besteht zwischen Ferrari und PMI ein langjähriges Verhältnis. Zu Beginn jeder Saison verkauft Ferrari die gesamte Werbefläche auf seinen Autos an Philipp Morris. Der Tabakkonzern verkauft diese dann an andere Sponsoren weiter.
Ferrari hält weiter an Philipp Morris fest
An diesem Konstrukt wird sich voraussichtlich nichts ändern, auch wenn die Logos von «Mission Winnow» bald von den Autos verschwinden. Beim Frankreich-GP wird Ferrari definitiv wieder auf die 90-Jahre-Logos zurückgreifen. Und danach wird die Image-Kampagne wohl kein Comeback feiern.

Detail am Rande: Auch das Ducati-Team in der MotoGP fährt mit den Logos der PMI-Kampagne. Und auch von den roten Bikes von Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci wird das Logo wohl verschwinden. Ducati hatte beim Frankreich-GP statt des Schriftzugs die Logo seiner Fahrer auf den Verkleidungen gehabt.