Dänemark und Schweden kämpfen bei der Handball-Weltmeisterschaft um die Krone. Bundestrainer Gislason sieht die Dänen leicht im Vorteil. Ein Plus könnte die Torhüterposition sein.
Torhüter Niklas Landin Jacobsen soll im WM-Finale gegen Schweden das dänische Tor sauberhalten. Foto: Mohamed Abd El Ghany/Pool Reuters/AP/dpa
Torhüter Niklas Landin Jacobsen soll im WM-Finale gegen Schweden das dänische Tor sauberhalten. Foto: Mohamed Abd El Ghany/Pool Reuters/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Niklas Landin feierte mit Dänemarks Handballern in der Kabine ausgelassen den erneuten Einzug ins WM-Endspiel.

Doch schon wenige Minuten nach dem Halbfinal-Thriller gegen Spanien richtete der Weltklasse-Torhüter vom THW Kiel den Fokus auf das skandinavische Gold-Duell gegen Schweden.

In Kairo am Sonntag (17.30 Uhr) will der 32-Jährige mit seinen Teamkollegen den Titel von 2019 erfolgreich verteidigen. «Selbstverständlich glaube ich daran», sagte Landin.

Für den Familienvater, dessen Kinder Pelle (4) und Silje (2) in der Heimat die Daumen drücken, wäre es die vorläufige Krönung seiner sportlichen Blütezeit. Schon jetzt gehört Landin zum elitären Kreis von weltweit nur fünf Spielern, die in ihrer Karriere alle wichtigen Titel gewonnen haben: Meisterschaft, Pokal und Champions League mit Kiel - EM, WM und Olympia mit Dänemark. Das gelang vor ihm nur dem legendären Frankreich-Trio Thierry Omeyer, Daniel Narcisse und Nikola Karabatic sowie seinem Landsmann Lasse Svan. «Niklas ist einer der grössten Handballspieler, die Dänemark jemals gehabt hat», würdigte Svan unlängst den Top-Torwart.

Auch bei der Endrunde in Ägypten ist Landin der grosse Rückhalt des Teams von Trainer Nikolaj Jacobsen - vor allem in den entscheidenden Phasen. «Landin ist eine lebende Mauer», konstatierte ein dänischer Radio-Reporter nach dem 35:33 gegen Europameister Spanien im Halbfinale. Das hatten die Dänen vor allem dank Landin erreicht, der im Viertelfinale beim dramatischen Siebenmeterwerfen gegen Ägypten zwei Bälle abgewehrt hatte. «Niklas hat uns gerettet», lobte Jacobsen danach.

Darauf hofft die handball-verrückte Nation auch am Sonntag. Für Dänemark ist es das zweite WM-Endspiel gegen einen skandinavischen Rivalen in Serie. Vor heimischem Publikum in Herning hatten die Dänen vor zwei Jahren Deutschland-Bezwinger Norwegen um ihren Superstar Sander Sagosen mit 31:22 demontiert und damit ihren ersten WM-Titel überhaupt geholt. Schon damals war Landin der überragende Mann auf dem Feld. Mit etlichen Paraden trieb er die Norweger zur Verzweiflung und versetzte die euphorischen Fans auf den Rängen in Ekstase.

In Ägypten profitiert Landin auch vom Wechselspiel mit Keeper-Kollege Kevin Møller, der im Sommer vom FC Barcelona zum deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt zurückkehrt. Er sorgt mit seinen Einsätzen für die Entlastung, die Landin bei dem kräftezehrenden Turnier dringend benötigt.

Die gute Doppelbesetzung auf der Torhüterposition könnte das grosse Plus sein gegenüber den Schweden, die bei der WM mit Andreas Palicka vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen nur über einen herausragenden Torwart verfügen. Dennoch erwartet Landin eine schwere Aufgabe. «Es wird sehr spannend gegen unsere schwedischen Nachbarn, von denen fast alle in der Bundesliga spielen», sagte er.

Bundestrainer Alfred Gislason, der Landin aus einer erfolgreichen Zeit in Kiel bestens kennt, erwartet ebenfalls ein enges Spiel. Der Isländer sieht den Titelverteidiger aber leicht im Vorteil: «Ich denke, dass Dänemark die etwas besseren Karten hat, auch wenn Schweden einen extrem starken Eindruck macht.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Champions LeagueOlympia 2022TrainerFC BarcelonaBundesliga