YB – Raphael Wicky: «Europäisch überwintern ist ein hohes Ziel»

Trotz einer kämpferischen Leistung geht YB zum Auftakt der Champions-League-Saison leer aus: Im ersten Gruppenspiel der Königsklasse unterliegt der Schweizer Double-Gewinner zuhause gegen RB Leipzig mit 1:3. Zwischenzeitlich war man mit dem Bundesligisten auf Augenhöhe unterwegs – belohnen konnte man sich dafür nicht.

Dabei war vor allem die erste Halbzeit – von einem kapitalen Fehlstart abgesehen – ein richtig guter Auftritt. Das sieht auch Trainer Raphael Wicky nach dem Spiel auf Nachfrage von Nau.ch so: «In der Pause habe ich gesagt: Das Wichtigste ist, dass wir uns mit der ersten Halbzeit nicht zufriedengeben.»

Denn die erste Hälfte sei «nach einem schlechten Start über weite Strecken sehr gut» gewesen, so Wicky. Einen grossen Kritikpunkt sieht der Trainer bei YB aber deutlich: «Was wir mitnehmen, was schlecht war, sind die Standardtore. Das geht heute nicht, das ist der Vorwurf, den wir uns machen müssen.»

Die Nullnummer zum Auftakt werfe die Berner im Plan nicht zurück. «Ich habe kein Punkte-Budget gemacht. Unser Ziel, unsere Ambition muss es sein, dass wir europäisch überwintern wollen. Das ist ein hohes Ziel für uns – wir werden Spiel für Spiel nehmen und für unser Ziel hart arbeiten.»

«Es war wieder eine fantastische Stimmung im Stadion, unsere Fans waren grossartig», lobt Wicky den zwölften Mann. «Die haben sicher geholfen, dass wir nach dem frühen Rückstand zurück ins Spiel gefunden haben. Mein Team hat über weite Strecken eine gute, sehr mutige, engagierte Leistung gezeigt.»

Auf den Fehlstart musste Wicky taktisch nicht reagieren – die Spieler hätten das selbst gelöst. «Ich war froh, dass die Mannschaft zu etwas soliderem Defensivverhalten gefunden hat. Der Start war sehr kurios – nach 30 Sekunden hatten sie eine Riesenchance. Aber wir hatten nach 20 Sekunden einen Ballgewinn hoch in der gegnerischen Hälfte.»

«Qualität ist immer ein Faktor in diesen Spielen», so Wicky über den Klassenunterschied zwischen Leipzig und YB. «Diese Topmannschaften sind normalerweise ein bisschen stärker als wir. Wir spielen in der Schweiz, sie spielen in der Bundesliga. Aber ich glaube nicht, dass das der einzige Grund ist.»