YB gewinnt Derby gegen Thun – Contini: «Charakter gezeigt»
YB setzt sich im Derby gegen den FC Thun nach einer spektakulären zweiten Halbzeit durch. Der eingewechselte Chris Bedia avanciert zum Matchwinner.
Das Wichtigste in Kürze
- YB gewinnt das Derby gegen Thun nach schwacher erster Halbzeit mit 4:2.
- Sämtliche sechs Tore fallen im zweiten Durchgang.
- Joker Chris Bedia trifft nach seiner Einwechslung doppelt.
Viele YB-Fans erhofften sich nach dem Europacup-Debakel gegen Panathinaikos eine Reaktion. In der ersten Halbzeit werden sie jedoch bitter enttäuscht.
YB spielt planlos und praktisch nur mit langen Bällen. Die Thuner bekunden damit keine Mühe und verteidigen souverän.
YB-Trainer Giorgio Contini erklärt nach dem Spiel bei «Blue»: «Wir haben bewusst mehr lange Bälle gespielt und wollten zweite Bälle gewinnen. Es ist in der ersten Halbzeit nicht aufgegangen.»
Offensiv kommen die Gäste in der ersten halben Stunde zu zwei gefährlichen Aktionen. Beide Male scheitert Dähler aber aus aussichtsreicher Position.
Nach 34 Minuten zeigen die Young Boys dann endlich einen flüssigen Angriff. Die Kugel landet über mehrere Stationen beim erst 16-jährigen Linksverteidiger Olivier Mambwa. Sein Schuss landet am Pfosten.
Es bleibt jedoch das einzige Highlight aus Sicht der Hauptstädter in der schwachen ersten Halbzeit. Kurz vor dem Pausenpfiff zischt ein Versuch von Thuns Reichmuth nur knapp über das Tor.
Ibayi mit der Führung, Matoshi trifft Pfosten
Nach dem Seitenwechsel geht es im gleichen Stil weiter. Thun ist wacher und agiler – und belohnt sich nach 52 Minuten. Ibayi schliesst einen Angriff über rechts zum 1:0 ab.
Nach einer guten Stunde fällt dann beinahe das 2:0. Matoshi legt sich die Kugel im Sechzehner zurecht und zieht ab, trifft dabei aber nur den Pfosten.
YB dreht Partie innert Minuten
Aus Thuner Sicht doppelt ärgerlich. Denn: Diese Aktion wird zum Weckruf für die Hausherren. YB dreht die Partie anschliessend nämlich innert drei Minuten.
Zuerst markiert Cordova (64') nach einer Flanke von Fassnacht den Ausgleich. Und nur wenig später schiebt der eingewechselte Bedia (66') zum 2:1 ein.
Contini lobt sein Team: «Nach dem 0:1 sind wir da gewesen und haben reagiert. Schliesslich haben wir Charakter gezeigt – und das ist wichtig im Derby.»
Meichtry gleicht aus, Bedia eiskalt
Die Freude der Stadtberner hält aber nicht lange. Meichtry steht im Sechzehner frei und trifft in der 72. Minute per Kopf zum Ausgleich.
Das ist aber noch nicht alles, was diese spektakuläre zweite Halbzeit zu bieten hat. Zehn Minuten vor dem Ende tankt sich Joker Bedia (80') durch und schliesst wuchtig zum 3:2 ab.
Kurz vor dem Schlusspfiff markiert Fassnacht (90') nach einem Corner dann noch den 4:2-Endstand. Die Young Boys gewinnen damit das Berner Derby nach einer schwachen ersten Halbzeit doch noch.
Sein Team habe am womöglich etwas mehr Reserven im Tank gehabt, so Trainer Contini. «Wir haben den Match über den Kampf entschieden.»
Für YB geht es bereits am Donnerstag in der Europa League auswärts gegen Steaua Bukarest. Thun spielt am Samstag in St.Gallen.
