Überraschend rollte die Uefa eine abgeschlossene Untersuchung gegen PSG neu auf. LaLiga-Präsident Tebas gibt zu, dass das auf seinen Druck hin geschehen war.
Javier Tebas bei einer Rede an einem Sport-Gipfel in Madrid 2017
Javier Tebas bei einer Rede an einem Sport-Gipfel in Madrid 2017 - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • LaLiga-Präsident Tebas gibt in einer Zeitung zu, die Uefa beeinflusst zu haben.
  • Auf seine Anfrage sei eine Untersuchung gegen PSG wiederaufgerollt worden.
  • Will Real-Madrid-Fan Tebas so Kylian Mbappé zu «seinem» Verein lotsen?

Hat sich im europäischen Fussball ein kleiner Skandal ereignet, ohne dass es jemand bemerkt hat? Real Madrid will Paris St. Germain unbedingt Kylian Mbappé abjagen. Was schon seit Langem bekannt ist, bekommt jetzt aber eine neue Dimension. Wie die «As» berichtet hat sich LaLiga-Präsident Javier Tebas bei der Uefa dafür eingesetzt, dass eine zuvor abgeschlossene Untersuchung gegen PSG wieder geöffnet wird. Wörtlich wird er von der spanischen Sportzeitung wie folgt zitiert: «Es ist wahr, dass wir zu Beginn des Sommers die Uefa gebeten haben, die Untersuchung gegen PSG wiederzueröffnen.»

455 Millionen für Mbappé und Neymar

Der reiche Club aus der französischen Hauptstadt war nach den Transfers von Neymar und Mbappé in den Fokus einer Untersuchung geraten. Für die beiden Superstars zusammen hatte PSG total rund 400 Millionen Euro (455 Millionen Franken) ausgegeben. Die Uefa überprüfte darum, ob der Klub damit gegen die Regeln des sogenannten Financial Fairplay (FFP) verstossen habe. FFP besagt, dass Vereine nicht mehr Geld durch Transfers ausgeben dürfen, als sie insgesamt Geld verdienen. Im Juni verkündete die Uefa, es sei alles mit rechten Dingen zugegangen.

Kylian Mbappé feiert ein Tor für PSG
Kylian Mbappé feiert ein Tor für PSG - Keystone

Der Präsident als Real-Fan

Anfangs Juli wurde der Fall, etwas überraschend, neu aufgerollt. Nun ist auch klar wieso: LaLiga-Präsident Tebas will anscheinend erreichen, dass Mbappé noch nach Spanien wechseln kann. Dort hat derzeit wohl nur Real Madrid das nötige Kleingeld, den jungen Superstar zu verpflichten. Tebas gibt offen zu, dass er Real-Madrid-Fan ist, versichert aber, dass ihn das in seiner Tätigkeit als Präsident nicht beeinflusse. Anscheinend eben doch. Die Sache schreit nach Begünstigungspolitik. Und es könnte noch spannend werden.

Ein Verkauf ist trotzdem unwahrscheinlich

Die Uefa will ihr Urteil am 30. August verkünden, am 31. August schliesst das Transferfenster. Es gilt allerdings als unwahrscheinlich, dass PSG Mbappé oder Neymar verkaufen, selbst wenn sie für schuldig befunden würden. Um die Vorgaben des Financial Fairplay zu erfüllen, kann der Verein auch andere Spieler abgeben. Und es ist nach wie vor sehr gut möglich, dass der Klub erneut freigesprochen wird.

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