Vladimir Petkovic: Die Fussball-Bar bleibt weiter zu

Jetzt ist es offiziell. Vladimir Petkovic (56) bleibt Schweizer Nati-Trainer .

Sportlich hat Petkovic seine Aufgaben erfüllt. Einmal mehr führt er die Nati im Sommer an einen Grossanlass. So gesehen ist seine Vertragsverlängerung gerechtfertigt.

Es zählen bei einem Nati-Trainer aber noch mehr Dinge dazu. Aber dazu eine kleine Geschichte.

Seit 22 Jahren gibt es in Bern die Fussball-Bar HalbZeit. Dort gibt es drei Themen: Fussball, Fussball und – Sie ahnen es bereits – Fussball.

Als sich die Nati gegen die Türkei für die WM 2006 qualifiziert, fliegen in der «HalbZeit» Bierbecher durch die Luft. Das Lokal ist bei der «Schande von Istanbul» bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Fans solidarisieren sich, stehen wie eine Wand hinter der Nati.

Bereits unter Trainer Hitzfeld lässt die Identifikation mit der Nati merklich nach. Richtige Euphorie gibt es nur noch an einer EM oder WM.

Seit der Ära Petkovic bleibt die Bar bei Quali-Spielen der Schweiz geschlossen. Warum? Weil kein einziger Gast ins Lokal kommt.

Das hat seine Gründe:

Die Kommunikation und die Auftritte von Nati-Trainer Petkovic sind und bleiben schlecht. Die Fans imitieren sein Deutsch, machen sich über den ehemaligen YB-Trainer lustig. Petkovic hat sich längst von den Fans entfernt. Vor allem in der Deutschschweiz!

Die Nati könnte mit seinen Spielern locker ein Vorbild für ein vorbildliches Integrationsprojekt sein. Petkos öffentlich ausgetragene Konflikte mit Stars wie Behrami und Shaqiri erreichen aber das Gegenteil. Sie sorgen für Kopfschütteln und Sprüche wie «Das ist nicht mehr meine Nati».

Petko zeigt sich unnahbar, schottet sich und die Nati ab. Öffentliche Trainings und seit neuestem auch Flüge mit den treuen Fans an die Auswärtsspiele sind gestrichen.

Und zuletzt kam das (erfolgreiche) Feilschen um einen noch besser dotierten Millionen-Vertrag ganz schlecht an. Muss ein Nati-Trainer wirklich so viel verdienen?

Dem SFV kann die Vertragsverlängerung mit Vladimir Petkovic nicht vorgeworfen werden. Die Fussball-Bar bleibt aber geschlossen.