Tribünen-Zeugnis: YB nach Sieg auf Kurs – FC Winterthur schwach
Das Wichtigste in Kürze
- Joel Monteiro mit einem Dreierpack und Silvere Ganvoula schiessen YB zum ersten Liga-Sieg.
- Auf den FC Winterthur wartet die Rote Laterne – und eine ganz harte Saison.
Der erste Sieg ist Tatsache! YB gewinnt beim FC Winterthur mit 4:1 und gibt die Rote Laterne an die Eulachstädter ab. Beim Sieg auf der Schützenwiese überzeugt Joel Monteiro mit einem Dreierpack.
Hier kommen die Noten zum Spiel.
FC Winterthur
Die ersten Torchancen im Spiel hatte das Heimteam – doch daraus resultierte nichts. Dann meldet der formsuchende YB-Stürmer Meschack Elia mit einem Warnschuss am Gehäuse vorbei die Ambitionen des Meisters aus Bern an. Wenig später spielt Monteiro Winterthurs Stillhart schwindlig, doch FCW-Goalie Kapino ist bei dessen Torschuss zur Stelle.
Nach 32 Minuten leistet sich Randy Schneider sich einen folgenschweren Fehlpass – YB reagiert sofort! Males bedient Monteiro mustergültig, der trifft zum 1:0. Auch Stillhart kann nicht mehr einschreiten.
Nach der Pause kommt für einen kurzen Moment die Hoffnung auf, dass Winterthur doch noch zu Punkten kommen könnte.
Ein gutes Zuspiel von Zuffi, darauf der perfekte Ball von Schneider in die Tiefe. Camara und Benito machen für einen Moment keine gute Falle. Und FCZ-Leihgabe Bajrami schiesst für Winti sein erstes Super-League-Tor zum 1:1.
Doch während sich Winterthur noch im Freudentaumel befindet, reagiert YB umgehend. Males legt erneut für Monteiro auf. Dessen Schuss wird von Schättin noch abgefälscht und landet zur erneuten Berner Führung im Tor.
Ab diesem Moment war eigentlich klar, dass es für den FCW kein gutes Ende nehmen wird. Nur wenig später erzielt YB durch Ganvoula, nach schöner Vorarbeit von Jungspund Athekame, das 3:1. Da pennt die ganze Winterthur-Abwehr im Kollektiv!
Kein Pfiff für den FC Winterthur
Es gab noch zwei Szenen mit dem eingewechselten Fofana gegen YB-Youngster Chiawa im Strafraum. Doch beide Male blieb die Pfeife von Schiri Piccolo stumm. Und auch der VAR schaltete sich nicht ein, weil der Spielraum da war, es so zu werten. Der eingewechselt Sidler versuchte sich noch mit einem Distanzschuss, doch dieser glich eher einer aussichtslosen Not-Idee.
Dass Monteiro noch sein drittes Tor erzielen konnte, entsprang einer Ugrinic-Ecke, bei der die Winterthurer den Ball einfach nicht wegbekommen. Benito köpfelt den Ball zur Mitte, Monteiro ist total entschlossen und drischt die Kugel zum Schlussresultat ins Tor.
Grundsätzlich ist der FC Winterthur einfach zu harmlos! Es fehlt offensichtlich die verletzte Flügelzange Rohner und Burkart. Winti ist jetzt das neue Schlusslicht, aber so ganz erstaunt dürften viele Fans nicht sein. Es war zu erwarten, weil die Breite im Kader einfach fehlt. Und auch ein fleissiger Di Giusto kann nicht alles alleine richten.
Zudem darf man von den Routiniers Zuffi und Frei auch mehr erwarten. Randy Schneider erwischt, bis auf seinen Assist, keinen guten Sonntag. Ganz vorne war Lukembila bemüht, Bajrami bis auf sein Tor noch keine offensichtliche Verstärkung. Das braucht wohl noch etwas Zeit.
Fazit: Es wird eine richtige harte Saison für die Eulachstädter. Schon der Klassenerhalt wäre, Stand heute, ein Erfolg.
YB
Das 4:1 spricht eine klare Sprache und stimmt schlussendlich auch in der Höhe. Auch wenn für die Berner mit Winterthur wohl genau der richtige Aufbaugegner auf dem Platz stand.
Es war noch weit weg von einer Gala-Vorstellung – und Stürmer Elia sucht seine Form auch auf der Schützenwiese vergebens. Ugrinic zieht keinen auffälligen Tag ein, da haben wir schon aktivere Spiele von Filip gesehen.
Dafür waren Males mit zwei Assists und Monteiro mit drei Toren natürlich die Säulen zum Sieg. Captain Benito ist wieder dabei und stabilisiert die Abwehr sicherlich. Nebenmann Camara hat seine Top-Form noch nicht gefunden. Dafür hat der junge Zachary Athekame eine gute Vorstellung abgeliefert, er ist ein Lichtblick.
Was sicher positiv zu bewerten ist: YB konnte nach dem Ausgleich umgehend reagieren und die erneute Führung erzielen. Das stärkte das Berner Selbstvertrauen und spielte dem Gegner gar nicht in die Karten.
Es ist noch viel Arbeit in Bern, doch der erste Sieg in der Meisterschaft ist eingetütet. Jetzt müssen die Berner nächsten Samstag gegen GC zwingend nachlegen, damit die Aufholjagd so richtig ins Rollen kommt.