Streich bleibt in Freiburg: «Struktur, in die ich gut passe»

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Deutschland,

Der SC Freiburg und Christian Streich - das passt. Der 53-Jährige ist bereits der dienstälteste Trainer der Fussball-Bundesliga und hat seinen Vertrag im Breisgau noch einmal verlängert. «Dass ich heute dastehe, wo ich stehe, ist purer Luxus», sagte Streich.

Der SC Freiburg hat den Vertrag mit Trainer Christian Streich verlängert. Foto: Patrick Seeger
Der SC Freiburg hat den Vertrag mit Trainer Christian Streich verlängert. Foto: Patrick Seeger - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Für den dienstältesten Bundesliga-Trainer Christian Streich ist es «ein Glücksfall» und «purer Luxus» - für den SC Freiburg wohl auch.

Der charismatische Coach bleibt mit einem neuen Vertrag dem badischen Erstligisten treu und soll den Club über die Saison hinaus weiter erfolgreich in der Fussball-Bundesliga etablieren. «Dass ich heute dastehe, wo ich stehe, ist purer Luxus», sagte Streich im Interview der Deutschen Presse-Agentur und schwärmte von dem Verein in seiner badischen Heimat.

Das Freiburger Profiteam hatte er im Dezember 2011 übernommen. «Das ist eine Struktur in diesem Verein und in dieser Stadt, in die ich gut passe», sagte der 53-Jährige und begründete: «Die Leute, die ins Stadion gehen, sind sehr bedacht - weil sie sich freuen, dass wir in der Bundesliga sind und nicht nach zwei Niederlagen alles in Frage stellen.»

Gemeinsam mit Streich verlängerte auch sein Trainerteam. Zur Laufzeit des neuen Kontrakts machte der Tabellen-13. am Mittwoch wie gewohnt keine Angaben. Zwischen 1995 und 2011 hatte Streich bereits als Jugendtrainer beim Sport-Club gearbeitet, ehe die aussergewöhnliche Konstellation seinen Anfang nahm. Streich ist in Eimeldingen in der Nähe von Freiburg aufgewachsen. Seine Freunde und Verwandte leben in der Gegend. Der Club ist für ihn eine Herzensangelegenheit.

«Eigentlich müsste ich immerzu niederknien und mich zehn Mal bedanken, dass ich Trainer sein darf», erklärte Streich. «Mach ich aber nicht, weil ich an das nächste Spiel denke und überlege, wie man die Verletzten kompensiert, wie man aufstellt und wie man das macht, wenn man dabei Spieler enttäuscht.»

In seinen mehr als sieben Jahren an der Seitenlinie hat er längst Kultcharakter erreicht. Aufgrund seiner Emotionen, seinem südbadischen Dialekt und seinen kritischen Meinungsäusserungen auch zu Themen ausserhalb des Fussballs. Doch es gibt auch den anderen Streich, der seine Fassung verlieren kann und über Schiedsrichter schimpft.

Es liegt wohl auch an diesem ungewöhnlichen und etwas beschaulicheren Bundesliga-Standort Freiburg, dass er auch Krisen überstanden hat. So blieb Streich auch Trainer, als er mit dem SC 2015 in die 2. Liga abstieg. Ein Jahr später stieg er wieder auf. Zuvor hatte der Coach die Breisgauer 2013 sogar in die Europa League geführt. «Wir sind von der gemeinsamen Arbeit überzeugt und möchten uns als Bundesligastandort Schritt für Schritt weiterentwickeln», sagte Sportvorstand Jochen Saier.

Erst vor vier Tagen hatte Freiburg mit dem 5:1 gegen den FC Augsburg den höchsten Bundesliga-Sieg unter Streich gefeiert, damit einen ganz besonderen Erfolgsmoment erlebt und einen grossen Schritt zum Klassenverbleib geschafft. Wie aussergewöhnlich die Zusammenarbeit ist, wird auch dadurch deutlich, dass der Zweite in der Reihe der aktuell dienstältesten Trainer mit einigem Abstand Pal Dardai ist. Vor gut vier Jahren übernahm Dardai den Posten bei Hertha BSC.

Weil er trotz der bescheidenen Mittel für Furore sorgte, wurde Streich immer wieder auch mal für höhere Aufgaben gehandelt. Im März 2018 etwa kursierten Gerüchte, der FC Bayern München habe Interesse. Spekulationen, die Streich auf die Nerven gingen. Ein Wechsel zu einem anderen Club käme in jedem Fall überraschend. Eine 16-jährige Amtszeit beim SC wie einst Volker Finke hatte Streich allerdings Anfang des Jahres ausgeschlossen.

Was er denn vorhabe, wenn seine Zeit in der Bundesliga einmal vorbei sei? «Ich habe keine Karriereplanung, so wie andere Leute. Ich hatte nie eine Planung», sagte Streich. Viel mehr als sein neuer Vertrag dürfte ihn jetzt bereits das nächste schwierige Auswärtsspiel am Samstag bei Bayer Leverkusen interessieren.

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