Dank Toren von Lazaro, Hinteregger und Sabitzer schlug Österreich Israel im EM-Qualifikationsspiel mit 3:1. Zahavi hatte Israel zuvor in Führung gebracht.
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Österreich und Israel lieferten sich am 10. Oktober über weite Strecken ein wenig ereignisreiches Spiel. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach 0:1-Rückstand siegt Österreich gegen Israel in der EM-Quali mit 3:1.
  • Valentino Lazaro, Martin Hinteregger und Marcel Sabitzer treffen für Österreich.
  • Die Fans fallen indes mit antisemitischen Gesängen unangenehm auf.

Mit einem 2:1-Erfolg über Israel hat Österreich seine Chancen auf die EM-Qualifikation 2020 gewahrt. Die Österreicher setzten sich in Wien in einem über weite Strecken wenig unterhaltsamen Spiel letztlich verdient durch. Dabei hatten die Gäste aus Israel zumindest in Halbzeit eins den besseren Abend erwischt.

Es war zunächst kein Leckerbissen von einem Spiel. Weder die Österreicher noch die Gäste aus Israel brachten im Angriffsspiel allzu viel zustande. Die defensive Ausrichtung der Israelis liess keinen Platz für rot-weiss-roten Spielaufbau.

Österreich spielt, aber Israel trifft

Aufregung kam erstmals nach 22 Minuten auf – Konrad Laimer ging im israelischen Strafraum zu Boden. Der Unparteiische liess sich von den heftigen österreichischen Reklamationen aber nicht zu einem Elfmeterpfiff nötigen. Die Wiederholung erwies das als die richtige Entscheidung.

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Israels Nationaltrainer Andreas Herzog konnte mit dem Spiel gegen sein Heimatland Österreich nur anfänglich zufrieden sein. - keystone

Nach 25 Minuten leitete Marcel Sabitzer eine 60-sekündige Drangphase der Österreicher ein. Der RB-Leipzig-Legionär kam im Strafraum zum Schuss, Elhamed blockte den Ball jedoch ab. Nach der nachfolgenden Ecke jagte Aleksandar Dragovic den Ball aus zwölf Metern himmelwärts. Minuten später hatten die Österreicher Glück: Julian Baumgartlinger sah für ein Brutalo-Foul an Natcho nur Gelb.

Das Glück der Österreicher hielt nicht ewig. Nach 34 Minuten hatte Eran Zahavi am Strafraum viel zu viel Platz. Mit einem Traumschuss aus 18 Metern hämmerte die israelische Nummer 7 den Ball haargenau ins Kreuzeck. Die Vorlage zum Traumtor kam ausgerechnet vom Ex-Red-Bull-Salzburg-Spieler Munas Dabbur.

Lazaro und Hinteregger drehen das Spiel

Der Ausgleich der Österreicher folgte jedoch rasch. Zunächst hatte Arnautovic Pech mit einem an den Pfosten gelenkten Volley. Inter-Mailand-Legionär Valentino Lazaro kam dann nach 40 Minuten – eingesetzt von Arnautovic – im Strafraum. Mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck stellte Lazaro auf 1:1.

Nach der Pause schaltete Österreich einen Gang höher – und wurde belohnt. Nach einer Flanke von Laimer kam Martin Hinteregger im Strafraum an den Ball. Mit einer guten Ballannahme setzte er den Ball volley zum 2:1 in die Maschen.

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Angenommen mit dem Oberschenkel, dann volley verwandelt – Martin Hinteregger wäre als Stürmer eine Option, wie es scheint. - dpa

Wie in Halbzeit eins war auch nun die in Rückstand geratene Mannschaft plötzlich die bessere. Österreich lauerte nun auf Konter, wollte hinten nichts riskieren. Erst ein Aussetzer von Österreichs Tormann Cican Stankovic bescherte den Gästen beinahe den Ausgleich. Zahavi brachte aber keinen Druck hinter den Schuss aus rund 15 Metern.

Die beste österreichische Chance der Schlussphase hatte Marko Arnautovic mit seiner letzten Aktion. Der eingewechselte Christopher Trimmel – Nationalteam-Comeback nach neun Jahren – bediente den China-Legionär. Arnautovic brachte den Ball aber nicht am israelischen Schlussmann vorbei. Danach musste er wegen muskulärer Probleme vom Platz.

Ösi-Fans stören mit judenfeindlichen Gesängen

Auf der Gegenseite prüfte Torschütze Zahavi mit einem Distanzschuss noch einmal Stankovic. Die ganz grosse israelische Drangphase blieb jedoch aus.

Den Schlusspunkt für Österreich setzte Sabitzer nach 88 Minuten mit einem schönen Distanzschuss zum 3:1. Der abgefälschte Schuss war für Schlussmann Marciano nicht zu halten. So gelang den Österreichern die Revanche für die 2:4-Blamage in Israel im März.

Für einen Skandal sorgten am Rande unterdessen die österreichischen Fans. Während der Partie ertönten mehrmals antisemitische Schmähgesänge von den Rängen. «Wer nicht hüpft, der ist ein Jude» war zu hören. Die Gesänge könnten noch ein Nachspiel haben.

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