Lausanne-Sport wartet seit dem letzten Jahr auf einen Sieg. Ludovic Magnin versteht den Gegenwind und zeigt sich selbstkritisch – aber auch zuversichtlich.
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Trainer Ludovic Magnin nach dem Derby mit Lausanne-Sport gegen Ouchy. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Lausanne-Sport liegt in der Super League mangels Siegen auf dem zweitletzten Platz.
  • Ludovic Magnin erfährt nach dem 1:1 im Derby gegen Ouchy Kritik.
  • Den Draht zu seinen Spielern habe er aber noch, sagt er im Nau.ch-Interview.
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Nau.ch: Ludovic Magnin, nach dem 1:1 im Stadtderby gab es Gesänge: ‹Magnin raus›. Hat Ihnen das weh getan?

Ludovic Magnin: Ja, sicher hat das weh getan. Das ist meine Heimat, mein Verein. Ich bin seit zwei Jahren im Amt und erlebe erstmals Gegenwind. Solche Dinge zu hören, muss ich akzeptieren, auch wenn ich sie zum Teil nicht verstehen kann. Aber jeder Trainer, der sieben Spiele nicht gewinnt, muss das akzeptieren.

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Auch Neuzugang und YB-Leihgabe Donat Rrudhani konnte Lausanne-Sport noch nicht zum Sieg verhelfen. - keystone

Nau.ch: Der Trainer ist immer schuld, wenn es nicht läuft. Was müssen Sie sich vorwerfen?

Ludovic Magnin: Das ist auch richtig so, ich bin verantwortlich für diese Mannschaft. Mit der Art, wie wir spielen wollen, holen wir momentan keine Punkte. Ich denke, das müssen wir uns vorwerfen lassen. Wenn man auf Rang elf liegt, muss man sich als Trainer infrage stellen. Ich habe es wohl noch nicht geschafft, aus den tollen Einzelspielern eine eingeschworene Mannschaft zu machen.

Nau.ch: Wenn es nicht läuft, gibt es auch immer unzufriedene Spieler – erreichen Sie das Team noch?

Ludovic Magnin: Diesbezüglich mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Man merkt, wenn man seine Spieler nicht mehr erreicht. Und so, wie die Mannschaft momentan spielt, ist der Beweis, dass sie noch zu hundert Prozent hinter dem Spielprojekt steht.

Dass es Diskussionen gibt, ist klar. Wir sind uns bewusst, in welcher Situation wir uns befinden, wir sind im Abstiegskampf.

Schafft Ludovic Magnin mit Lausanne-Sport den Turnaround?

Nau.ch: Bei Lausanne-Sport herrscht ohne Sportchef eine Art Vakuum, da die Spieler keine Anlaufstelle haben.

Ludovic Magnin: Dieser Kritik muss man sich stellen. Der Verein hat klar kommuniziert, dass ein Sportchef kommen wird. Bezüglich der Struktur des Vereins habe ich nichts zu melden. Wir sind uns des Vakuums bewusst und werden es füllen. Da fehlt eine wichtige Ansprechperson.

Der Verein hat ein klares Profil für einen Sportchef erstellt und lässt sich bei der Suche nicht unter Druck setzen und nimmt sich die nötige Zeit dafür.

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Ludovic Magnin wartet mit Lausanne-Sport auf einen dringend benötigten Sieg. - keystone

Nau.ch: Am Schluss entscheidet der Totomat über Sein oder Nichtsein. Können Sie sich eine Niederlage gegen Yverdon noch erlauben?

Ludovic Magnin: Das weiss ich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass es keine Niederlage geben wird. Ich bin überzeugt von meinem Team und unserer Arbeit in Lausanne. Eine Sache sage ich, seit ich im Fussball tätig bin: Wenn die Leistungen stimmen, werden die Punkte früher oder später kommen.

Diesen Satz muss ich allerdings infrage stellen. Die Punkte kommen nämlich trotz unserer Leistungen nicht und das macht die Situation gefährlich. Weitere Niederlagen kann ich mir natürlich nicht erlauben.

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