Lars Lunde: «Mit diesem Kader gibt es für YB keine Ausreden mehr»
Auf YB wartet eine englische Woche! Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde hofft, dass die Berner den Aufwärtstrend bestätigen. Und spielerisch weiter zulegen.

Das Wichtigste in Kürze
- YB trifft in dieser Woche auf Aarau, Panathinaikos und den FC Thun.
- Für Lars Lunde ist klar: Mit diesem Kader gibt es für die Berner keine Ausreden mehr.
- Der Nau.ch-Kolumnist spricht auch über seine Zeit bei Cup-Gegner Aarau.
Fünf Siege in Serie hat YB zuletzt geholt. Mir ist gegen Luzern vor allem aufgefallen, dass das Team langsam, aber sicher die nötige Physis auf den Platz bringt. Das ist ein gutes Zeichen. Auch wenn ich sage: Spielerisch ist weiterhin noch viel Luft nach oben.

Jetzt wartet auf YB eine englische Woche mit drei Spielen in drei Wettbewerben. Los geht es heute mit dem Cup-Spiel bei einem anderen Ex-Club von mir, dem FC Aarau.
Ein Blick zurück: Gegen Aarau bin ich 1985 mit YB aus dem Cup ausgeschieden. Die Aargauer wurden daraufhin sogar Cupsieger.
Nach meiner Zeit bei Bayern München habe ich bei Aarau dann eine neue Chance erhalten. Ottmar Hitzfeld hat mir das Vertrauen geschenkt und ich kam gut in Fahrt, bis dann leider mein Unfall kam.

Trotzdem schlägt mein Herz heute für YB, ich fühle mich als Berner und hoffe auf einen YB-Sieg. Das Team hat hoffentlich aus der Cup-Pleite in Biel gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen. Es wird auf dem engen und lauten Brügglifeld nämlich nicht einfach, zu gewinnen.
Das Contini-Team muss von Anfang an voll reingehen und nicht abwarten. Ein Rückstand wäre sehr schlecht. Aber ich bin überzeugt: Läuft alles normal, kommt YB eine Runde weiter.
«Gegen Thun zeigen, wer der Chef im Kanton ist»
Bereits am Donnerstag geht es dann gegen Panathinaikos weiter. Mein erster Gedanke beim Blick auf die Europa-League-Gegner: Da kann YB weiterkommen!
Abgesehen von Lyon und vielleicht Lille hat es keine übermächtigen Gegner dabei, die sind alle machbar. Vor den Griechen müssen wir uns am Donnerstag auf alle Fälle nicht verstecken.

Zum Abschluss der englischen Woche wartet nach das Kantonsduell gegen Thun. Bei allem Respekt für den guten Start des Aufsteigers: Ich erwarte einen diskussionslosen Sieg von YB. Man muss zeigen, wer der Chef im Kanton ist.
Natürlich sind die Thuner nicht zu unterschätzen, aber bei den Ambitionen, die YB hat, muss man den Fans etwas bieten. Ich würde gerne wieder mal aus dem Wankdorf laufen und sagen: Wow, was für ein Auftritt.
Lunde: «Mit diesem Kader gibt es für YB keine Ausreden mehr»
Dass Thun als Aufsteiger direkt oben mitspielt, ist für mich übrigens nicht unbedingt ein gutes Zeichen für die Liga.
Bis jetzt ist noch kein Team so richtig in Fahrt gekommen. Ich bin auch nicht überzeugt, dass der FCB seinen Meistertitel verteidigt. Aber für eine Kampfansage als YB-Fan ist es noch zu früh: Da müssen wir zuerst auch spielerisch zulegen.

In dieser Woche gibt es gleich drei Möglichkeiten, die Ambitionen zu untermauern und die Saison so richtig zu lancieren. Ausreden gibt es mit diesem Kader jetzt keine mehr.
Hopp YB!
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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.

Bis heute ist der 61-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit 2024 auch Nau.ch-Kolumnist.