Die Klage von Jean-Marc Bosman im Jahr 1990 hat den Fussball revolutioniert. Trotzdem zeigt sich der Ex-Profi heute reumütig.
Jean-Marc Bosman
Jean-Marc Bosman - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jean-Marc Bosman klagte in den 1990er Jahren gegen die Transfer-Regelungen.
  • Das Urteil erschütterte die Fussball-Welt und revolutionierte den Transfermarkt.
  • Heute bereut Bosman jedoch seine Entscheidung, Klage einzubringen.

Der frühere Fussballprofi Jean-Marc Bosman hatte einst mit seiner Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für eine Revolution auf dem Transfermarkt gesorgt. Im Nachhinein betrachtet, würde er diesen Schritt nicht mehr machen. Er wurde wegen seiner Klage von vielen Klubs als Verräter angesehen.

«Das Bosman-Urteil hat nicht nur meine Karriere, sondern auch mein Privatleben zerstört. Liebe, Zufriedenheit, Lebensqualität – alles weg. Es hat mich zu viel gekostet», sagte Bosman der «Bild»-Zeitung.

Die Last sei zu schwer zu tragen gewesen für einen einzelnen Menschen. «Ich habe mit dem Bosman-Urteil etwas geschafft, was kein Minister auf politischem Weg geschafft hätte. Dass ich danach von den Klubs als Verräter und wie der letzte Dreck behandelt wurde, hat mich tief getroffen», ergänzte der 54-Jährige.

Bosman hatte 1990 geklagt, weil er nach Vertragsende beim FC Lüttich zum französischen Zweitligisten Dünkirchen wechseln wollte. Die Belgier verlangten eine Ablöse von 800'000 Dollar, die der Zweitligist nicht bezahlen wollte. Daraufhin verweigerte Lüttich Bosman die Freigabe.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg änderte darauf 1995 das Reglement. Die bis dahin gültigen Transferregelungen und Ausländerbeschränkungen in den Mannschaftssportarten wurden für nichtig erklärt. Seitdem dürfen Vereine bei Spielerwechseln innerhalb der Europäischen Union nach Ablauf des Vertrages keine Ablösesummen mehr verlangen.

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