«Jämmerlich»: Kind poltert gegen eigene sportliche Leitung

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Deutschland,

Gesellschafter Martin Kind erneuert seine Kritik an der sportlichen Leitung bei Hannover 96 und sucht bereits einen Nachfolger für Manager Horst Heldt. Ein früherer 96-Profi und -Trainer gilt als Kandidat.

Geht mit den 96-Profis hart ins Gericht: Martin Kind. Foto: Oliver Vosshage/Hannover 96 e.V.
Geht mit den 96-Profis hart ins Gericht: Martin Kind. Foto: Oliver Vosshage/Hannover 96 e.V. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kritik und der Frust von Gesellschafter Martin Kind waren mehr als deutlich.

«Wir sind jämmerlich gescheitert. Es war und ist eine desaströse Saison», sagte der Geschäftsführer des stark abstiegsbedrohten Fussball-Bundesligisten Hannover 96 der «Bild»-Zeitung.

Kind nahm damit wieder einmal die sportliche Leitung um Manager Horst Heldt in den Fokus und machte deutlich: «Wir brauchen einen Neuanfang.» Der findet mit grosser Wahrscheinlichkeit in der 2. Bundesliga und ohne Heldt und Trainer Thomas Doll statt. Mit 14 Punkten nach 27 Spieltagen beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz 16 bereits sechs Zähler. Der erste Nicht-Abstiegsplatz ist elf Punkte entfernt.

Kind kündigte einschneidende Veränderungen an. «Wir werden alles auf den Prüfstand stellen. Wir müssen die Weichen stellen, müssen neue Antworten finden, ein eigenes Konzept erstellen.»

Heldt und auch Doll werden zwar im Niedersachsen-Duell beim VfL Wolfsburg am 6. April (15.30 Uhr) auf der 96-Bank sitzen (Kind: «Davon gehe ich aus.»). Eine weitere Garantie über das Wochenende hinaus gab es vom Unternehmer aber für beide nicht. Nach zuletzt sieben Niederlagen in den vergangenen acht Partien hat auch Doll, der Ende Januar André Breitenreiter beerbte, nur noch wenig Argumente auf seiner Seite.

Vor allem aber zielte die erneute Kind-Kritik auf den 96-Manager Heldt. Bereits vor einem Monat schimpfte der 74-Jährige über die Arbeit des Ex-Profis: «Die aktuelle Mannschaft ist kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert.» Nicht ohne Grund ist der Verein bereits intensiv auf Nachfolger-Suche. «Der Markt ist aktiv», sagte Kind dem «Sportbuzzer».

Zu den Spekulationen um mögliche Kandidaten wie Dietmar Beiersdorfer (früher Hamburger SV), Klaus Allofs (Ex-Wolfsburg- und Ex-Werder-Manager) oder Jens Todt (ehemals HSV) will Kind nichts Konkretes sagen. «Wir müssen erst mal schauen, ob die Profile erfüllt werden, wer hat was erfolgreich und was weniger erfolgreich gemacht», beschrieb Kind die Anforderungen. Bislang steht lediglich fest, dass Ex-96-Profi Jan Schlaudraff am 1. Juli als Assistent der sportlichen Leitung beginnen wird.

Eine weitere Möglichkeit ist Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking. Der frühere Profi (1996 von 1999) und Coach (2006 bis 2009) von Hannover 96 wird sich zum Saison-Ende von Borussia Mönchengladbach trennen. Im vergangenen November sagte Hecking in einem Interview dem «Sportbuzzer», dass auch eine Geschäftsführer-Tätigkeit bei 96 ein Thema wäre. «Natürlich kann ich mir das vorstellen. Hannover ist meine Heimat geworden.»

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