Xherdan Shaqiris Zeit bei Inter Mailand war kurz und frustrierend. Wie «Football Leaks» enthüllen, gab es dafür nicht nur sportliche Gründe.
Xherdan Shaqiri feiert sein Tor für Inter Mailend gegen Celtic Glasgow im Februar 2015.
Xherdan Shaqiri feiert sein Tor für Inter Mailend gegen Celtic Glasgow im Februar 2015. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weil Mailand Shaqiri gar nicht hätte kaufen dürfen, wurde zu einem Trick gegriffen.
  • Shaqiri wurde nur ausgeliehen und nicht transferiert.
  • Gebüsst wurde Inter Mailand dennoch.

Xherdan Shaqiris Karriere war vor seiner Ankunft in Liverpool ein ständiges Auf und Ab. Vom FC Basel wechselte er zum grossen FC Bayern München, wo er aber kaum mehr war als ein teurer Bankwärmer war. Shaqiri will mehr und wechselt im Januar 2015 zu Inter Mailand, wo er ebenfalls nicht glücklich wird und nur ein halbes Jahr bleibt. Wie die Football Leaks zeigen, gibt es für das Transferchaos noch andere Gründe.

Dies berichtet die «SonntagsZeitung». Weil der Schweizer Hoffnungsträger für die Nerazzurri zu teuer war, einigte man sich mit Bayern München auf einen speziellen Vertrag. Xherdan Shaqiri wird nicht fix transferiert, sondern nur ausgeliehen. Drei spezielle Klauseln kommen jedoch in den Vertrag.

Eventualitäten, die ohnehin eintreffen werden

Und zwar muss Inter Mailand Shaqiri unter drei Bedingungen fix übernehmen: erstens, wenn er zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2015 in einer Partie eingesetzt wird. Zweitens, wenn er in der gleichen Periode nicht eingesetzt werden kann, weil er verletzt ist. Drittens, wenn Inter Mailand Ende Jahr unter den ersten 17 Teams (von 20) der Serie A steht.

Das sind alles Eventualitäten, die so wahrscheinlich sind, dass von Beginn weg klar war, dass Mailand die 17 Millionen Franken, die die Bayern haben wollten, wird bezahlen müssen. Es ist kein Kaufvertrag, der die Italiener wegen des Financial Fairplay in die Bredouille gebracht hätte, sondern offiziell nur ein Leihvertrag. Gut für Bayern, die nicht nur Shaqiris Lohn nicht mehr bezahlen mussten, sondern auch Gewissheit hatten, den Transfererlös zu bekommen. Und gut für Mailand, die Shaqiri unbedingt wollten, ihn aber nicht hätten transferieren dürfen.

Xherdan Shaqiri im Einsatz für den FC Liverpool.
Xherdan Shaqiri im Einsatz für den FC Liverpool. - Keystone

Inter Mailands Rechnung geht nicht auf

Teuer wird die Sache für Mailand dennoch. Trainer Roberto Mancini, der den Nati-Star zu Beginn noch in den Himmel gelobt hatte, setzt kaum je auf den Flügelflitzer. Und weil die 17 Millionen so oder so nach München transferiert werden mussten, versucht man sich bei Inter in Schadensbegrenzung. Shaqiri geht für fast den selben Preis schon im August 2015 zu Stoke City.

Für Inter Mailand bleibt ein Transferverlust. Ausserdem werden sie aufgrund ihres riesigen Defizites von der Uefa dennoch gebüsst. Fast 7 Millionen Franken müssen die Nerazzurri bezahlen. Für den Zauberzwerg lohnt sich die Sache jedoch. Bei Stoke verdient er nicht nur viel mehr, sondern wird auch zum Leistungsträger und kann sich durch gute Leistungen einen Transfer zum FC Liverpool erarbeiten.

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