Granit Xhaka sorgt mit Team-Kritik für Wirbel in der Schweizer Nati. Nicht zum ersten Mal. Dass der Captain kein Blatt vor den Mund nimmt, ist längst bekannt.
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Granit Xhaka kritisiert den Auftritt der Schweizer Nati gegen den Kosovo. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Granit Xhaka kritisiert die Trainings der Schweizer Nati der letzten Woche.
  • Damit macht der Captain ein Buch auf, welches nun für Diskussionen sorgt.
  • Der Leverkusen-Star sagte schon in Vergangenheit stets seine Meinung.

«Die ganze Woche über hatten wir wenig Tempo im Training – so sind wir dann auch aufgetreten.» Rumms! Granit Xhaka ist nach dem enttäuschenden 2:2-Remis gegen den Kosovo sauer – und äussert Kritik.

Das kommt beim Chef-Trainer nicht allzu gut an. «Ich habe ihm mitgeteilt, dass es unnötig war, die Kritik öffentlich anzubringen», so Murat Yakin. Allerdings habe er es viel eher als Anregung verstanden. Nach einer 45-minütigen Aussprache hat man sich wieder lieb.

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Alles halb so wild: Murat Yakin hat sich nach der Kritik von Granit Xhaka mit dem Captain ausgesprochen.
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Der Mittelfeldspieler kritisierte den pomadigen Auftritt der Schweizer Nati gegen den Kosovo.
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«Die ganze Woche über hatten wir wenig Tempo im Training – so sind wir dann auch aufgetreten.»

Yakin erklärt, dass wohl auch das emotionale Spiel gegen den Kosovo mitverantwortlich für die kritischen Worte gewesen ist. «Ich glaube nicht, dass das nochmals vorkommt», so der Nationaltrainer.

Gewinnt die Nati heute gegen Andorra?

Wirklich? Granit Xhaka lässt seinen Emotionen nämlich immer wieder freien Lauf ...

Granit Xhaka kritisiert Auswechslung und Aufstellung

Im Juni vor einem Jahr ist Xhaka mit seiner Position nicht zufrieden. Nach der 1:2-Niederlage gegen Tschechien gibt er zu Protokoll: Yakin habe ihn nicht auf der 6er-, sondern auf der 8er-Position aufgestellt.

«Jeder Trainer, der mich genau kennt, weiss, wo ich spiele», äusserte Xhaka. Kurz darauf rudert er zurück und sagt, die Medien hätten seine Aussagen falsch wiedergegeben. «Er (Yakin, Anmerkung der Redaktion) ist der Chef, er entscheidet, wer wo spielt.»

Granit Xhaka ist gar nicht erfreut über seine Auswechslung in seinem Jubiläumsspiel. - SRF

Beim Testspiel im März 2022 gegen den Kosovo nimmt Murat Yakin seinen Captain nach einer Stunde vom Feld. In seinem 100. Länderspiel hat er sich schliesslich die Standing Ovations des Publikums verdient. Das kommt nicht gut an, Xhaka ist danach stinksauer, kickt die Trinkflasche weg.

Granit Xhaka: «Ich hätte gerne in meinem 100. Spiel nicht nur 63 Minuten gespielt, deshalb war die Enttäuschung da. Aber das war es dann auch.» Auch hier: Die Medien hätten das Thema grösser gemacht, als es war ...

Auch Petkovic bekam Xhaka-Emotionen zu spüren

Nicht nur Murat Yakin, auch Petkovic machte den «Wechsel-Fehler»: Der Trainer bekommt 2017 den Ärger des damaligen Arsenal-Spielers zu spüren.

Gegen Lettland steht es komfortabel 3:0, als Xhaka eine Viertelstunde vor Schluss runter muss. Xhaka flucht, klatscht mit Zakaria ab. Für Petkovic gibt's einen knappen Handschlag.

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Auch unter Vladimir Petkovic sagte Granit Xhaka, wenn ihm etwas nicht passte. - Keystone

«Kein Spieler geht gerne raus, ich auch nicht. Es ist schwer, mich in diesem Moment zu beruhigen», sagt Xhaka danach.

Verband stellt nach Doppeladler «Nati-Direktor» an

Der bekannteste und schon fünf Jahre alte Aussetzer ist die Doppel-Adler-Geste im Weltmeisterschaft-Spiel gegen Serbien. Nach seinem 1:1-Ausgleich zeigt der Mittelfeldspieler den Adler in Richtung der serbischen Fans.

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Die kosovarischen Fans feiern Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri für ihre Doppeladler-Gesten. - Keystone

Im Nachgang kreiert der Schweizerische Fussball-Verband die Stelle des «Nati-Direktors». Pierluigi Tami kriegt den Job.

Er erteilt Xhaka und Shaqiri vor dem erneuten Serbien-Duell an der Katar-Weltmeisterschaft ein Doppeladler-Verbot. «Wenn wir jubeln, dann um unsere Freude zu zeigen. Aber wir müssen dabei nicht provozieren.»

Ganz lassen kann's der Kapitän aber nicht: Nach dem 3:2-Erfolg über Serbien im Dezember zieht er sich das Jashari-Shirt über. Für viele ist es eine weitere Provokation. «Das hatte überhaupt keinen politischen Hintergrund», entgegnet Xhaka.

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