Die Profi-Klubs haben sich klar für eine Fortsetzung der Super League ausgesprochen. Philipp Studhalter, Präsident des FC Luzern, äussert sich zum Neustart.
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Philipp Studhalter ist Verwaltungsratspräsident des FC Luzern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 17 von 20 möglichen Ja-Stimmen wird die Saison fortgesetzt werden.
  • Die Super League wird den Betrieb am 20. Juni wieder aufnehmen.
  • FCL-Präsident Philipp Studhalter im Interview.

Endlich herrscht Gewissheit: Die Saison der Super League wird Mitte Juni fortgesetzt. 17 Vereine stimmen an der ausserordentlichen GV dafür, zwei dagegen und einer enthält sich. Wie reagiert der FC Luzern auf den Liga-Neustart?

Nau.ch hat mit Klub-Präsident Philipp Studhalter gesprochen.

Nau.ch: Herr Studhalter, was halten Sie vom Entscheid, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen?

Philipp Studhalter: In dieser Phase ist das ein sehr guter Entscheid. Was mich speziell freut, ist die klare Mehrheit, die sich dafür ausgesprochen hat. Besonders wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Meinungen in den letzten Wochen kund getan wurden.

Nau.ch: Im August wird die Saison zu Ende gespielt. Ist die Überlegung dahinter, die neue Spielzeit im September mit Zuschauer zu starten?

Der FC Luzern hat den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. - Nau.ch

Philipp Studhalter: Es geht nicht nur darum. Wir haben viele positive Vorzeichen erhalten, wie die sinkenden Fallzahlen und die Aussagen von BAG-Koch. Früher oder später können wir wieder mit Fans im Stadion rechnen – im Idealfall mit «Full House».

Jetzt geht es aber darum, die Herausforderung anzunehmen. Wir haben von vielen Seiten positive Signale erhalten. Und nicht zuletzt können wir den Spielern, die wieder ihrer Arbeit nachgehen können, die Möglichkeit bieten, sich zu entwickeln.

Nau.ch: Seit heute ist die 300-Personen-Regel in Kraft. Neben Spielern und Staff, mit welchen Leuten füllt der FC Luzern das Stadion? Mit Super-VIPs?

Philipp Studhalter: Jetzt wird zuerst das Schutzkonzept zwischen BAG und der Liga der 300-Personen-Regel angepasst. Dann werden wir mit den Kantonen zusammen entscheiden, wie es umgesetzt werden soll.

Um ein Spiel – rein technisch – durchführen zu können, sind bereits 200 Personen nötig. Von den 100 «freien» Plätzen nehmen Stewards rund die Hälfte ein. Wir müssen sicherstellen, wer im Stadion wo sitzt und wer wann auf die Toilette geht oder sich ein Bier holt.

Am Schluss sind es vielleicht 50 Leute, die zusätzlich reinkommen. Da können wir noch nicht mit Sicherheit sagen, wen wir reinlassen. Egal wie wir entscheiden, der FC Luzern wird sehr viele Leute verärgern.

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Der letzte Ernstkampf des FC Luzern war das 1:1 gegen den FC Thun am 22. Februar.
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Die Mannschaft von Fabio Celestini ist kürzlich wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
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Die Spieler sind sichtlich glücklich, wieder Fussball spielen zu können.

Nau.ch: Der FC Sion will Klage gegen den Entscheid einreichen. Wie beurteilen Sie – als Rechtsanwalt – die Situation, hat CC eine Chance?

Philipp Studhalter: Vor Gericht zu gehen ist eigentlich wie ein Fussballspiel zu besuchen. Die Siegeschancen liegen bei 50 zu 50 – mehr kann ich dazu nicht sagen. Schade, weil bei den anwesenden Parteien eine Einigkeit herrschte – die grosse Mehrheit war für eine Fortsetzung. Und wir wissen, die Bundesgelder fliessen nur, wenn wir den Betrieb wieder aufnehmen.

Nau.ch: Die Erleichterung ist sicherlich auch bei Ihnen und dem FC Luzern gross, dass der Ball bald wieder rollt, stimmt das?

Philipp Studhalter: Ja, aber wie bereits gesagt, freut mich die klare Einigkeit besonders. Ich kann einfach nicht verstehen, wie Präsidenten, die von der Mannschaft immer fordern, dass sie sich dem Ziel unterordnen, aber nachher unter Präsidenten diese Vorbildrolle nicht einnehmen.

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