FC Lugano – Zubi: «Saipi ist in Lugano das Bauernopfer!»
Der FC Lugano setzt im Tor auf Neuzugang David von Ballmoos – und rasiert den bisherigen Goalie Amir Saipi. Für Pascal Zuberbühler ein fragwürdiger Entscheid.
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Das Wichtigste in Kürze
- Für Nati-Legende Zubi ist die Goalie-Rochade beim FC Lugano unverständlich.
- Der 54-Jährige sieht in Amir Saipi ein Baueropfer.
- Für David von Ballmoos sei der Entscheid aber hervorragend und eine neue Chance.
Kurz vor Transferschluss holt der FC Lugano Goalie David von Ballmoos von YB. Und der sechsfache Meistergoalie steht gleich im ersten Spiel im Kasten.
Beim 0:1 gegen den FCSG erklärt Lugano-Coach Mattia Croci-Torti, dass der Berner die neue Nummer 1 ist. Der bisherige Stammkeeper Amir Saipi (25) wird degradiert – und reist gar nicht erst mit in die Ostschweiz.
Im Fussball-Talk auf Nau.ch sind sich Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein und Sportchef Christoph Böhlen uneinig: Macht diese Rochade Sinn? Eine klare Meinung hat einer, der es wissen muss.
Der 51-fache Nati-Goalie Pascal «Zubi» Zuberbühler erklärt im Gespräch mit Nau.ch: «Für mich ist Amir Saipi das Bauernopfer beim FC Lugano!»
Zubi: «Saipi ist beim FC Lugano nicht das Problem»
Zubi weiter: «Saipi ist seit 2021 im Verein, hat gute Leistungen gezeigt und sich bis in die Nati des Kosovo gespielt. Aus meiner Sicht ist er nicht das Problem beim FC Lugano.»
Zuberbühler sieht bei den Tessinern interne Probleme. Das habe bereits mit dem Sportchef-Wechsel im Frühling begonnen. «Auch wenn ich nicht immer dort bin und dahinter sehe: Das ist für mich ein Indiz.»
«Der FC Lugano war für mich in der letzten Saison ein klarer Titelfavorit. Jetzt bin ich gespannt, wie sie aus dieser Misere rauskommen. Das Spiel gegen den FCSG zeigt: Es fehlt die Lockerheit und die Freiheit.» Man merke auch, wie Trainer Croci-Torti an der Seitenlinie kämpfe und hadere.
«Mit Saipi hätte der FC Lugano noch Geld verdienen können»
Mit der Goalie-Rochade ist Zubi nicht einverstanden. «Saipi wird rasiert. Das ist für David von Ballmoos hervorragend und eine neue Chance – das ist Fussball. Aber: Mit Saipi hätte Lugano noch Geld verdienen können, er hat noch einen Vertrag. Jetzt bin ich gespannt, wer ihn holen will und im Januar Geld hinlegt, für einen Goalie, der nicht gespielt hat.»
Zubi weiter: «Es ist eine schwierige Situation für Amir Saipi, aber für einen Goalie ist es nie einfach. Du hast immer Druck und es geht schnell. Gianluigi Donnarumma ist das beste Beispiel: Er gewinnt mit PSG alles und wird dann abgesägt. Das ist das Business.»
Wichtig für Amir Saipi sei es, dass er so schnell wie möglich in ein Team komme, bei dem er spiele. «Er ist mit 25 Jahren im besten Alter», so Zubi.
Die Möglichkeit, immerhin im Cup zu spielen, bietet sich für den Keeper übrigens nicht: Der FC Lugano ist in der ersten Runde am SC Cham gescheitert.
