Bis 2023 war Philipp Kaufmann beim FCB für die Kaderplanung verantwortlich. Im Rückblick gesteht er ein, dass nicht alle Verpflichtungen aufgingen.
Philipp Kaufmann FCB Osnabrück
Philipp Kaufmann hat ein Jahr nach seinem Aus beim FCB nun beim VfL Osnabrück angeheuert. - VfL Osnabrück

Das Wichtigste in Kürze

  • Philipp Kaufmann war von 2021 bis 2023 als Kaderplaner beim FC Basel.
  • Im Nachhinein gibt er auch Versäumnisse in der Transfer-Politik zu.
  • Auf einige entscheidende Abgänge sei nicht ausreichend reagiert worden.
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Im Februar 2023 musste Philipp Kaufmann seinen Posten als Kaderplaner beim FC Basel räumen. Der damals neue Sportchef Heiko Vogel – mittlerweile ebenfalls nicht mehr in Basel – sprach von einer «Verschlankung». Seit einem Monat ist Kaufmann mittlerweile beim VfL Osnabrück in der zweiten deutschen Bundesliga als Sportdirektor tätig.

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Gegenüber «Rotblau» und «Baseljetzt» spricht der 30-Jährige nun über seine Zeit in Basel. Vor allem die vielkritisierte Transferpolitik der Bebbi ist dabei ein Thema. «Man muss immer die Rahmenbedingungen berücksichtigen, auch die finanziellen», mahnt Kaufmann. Nach dem Besitzerwechsel zu David Degen habe das Budget knapper ausfallen müssen.

«Nicht alle Transfers waren erfolgreich»

Das habe sich auch auf die Transfer-Strategie des FCB ausgewirkt, so Kaufmann. «Unter diesen Umständen gelang es uns, mit Leihspielern günstig zu handeln und eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen. Nicht alle Transfers waren erfolgreich, aber wir hatten einen guten Start mit einer erfolgreichen Hinrunde.»

FC Basel Arthur Cabral
Den Abgang von Arthur Cabral konnte der FCB nie richtig kompensieren. - keystone

Allerdings habe man es verpasst, die – überwiegend vorhersehbaren – Abgänge von Leistungsträgern entsprechend vorzubereiten. «Im Winter konnten wir die bedeutenden Abgänge von Cömert, Cabral und Zhegrova nicht optimal kompensieren. Im Nachhinein gibt es sicherlich Dinge, die ich anders angehen würde», so Kaufmann.

«Mit Cabral haben wir einen Spieler verloren, der eine hervorragende Hinrunde gespielt hat», erinnert sich Kaufmann. «Er wurde leider nicht adäquat ersetzt, und der Zeitpunkt war natürlich auch ungünstig. Es war aber auch finanziell wichtig, Transfererlöse zu erzielen», so der Ex-Kaderplaner.

Abkehr vom Nachwuchs beim FCB unvermeidlich

Dass die Übernahme des FCB durch David Degen die Transferpolitik beeinflusst habe, sei keine Überraschung gewesen. «Unter Bernhard Burgener war die Mannschaft stark auf den eigenen Nachwuchs ausgerichtet», so Kaufmann. Der Weg vom Nachwuchs in die erste Mannschaft sei mit «relativ geringen Hürden» verbunden gewesen.

FC Basel
Der FCB verfolgt heute eine andere Transferstrategie als noch unter Bernhard Burgener. - keystone

«Entscheidend ist aber, dass man sich diesen Schritt mit Qualität verdient», meint der Ex-FCB-Kaderplaner. Eine Analyse habe ergeben, dass dieses Niveau einfach nicht vorhanden gewesen sei. «Die damaligen Jahrgänge wiesen nicht die Qualität auf, um den Erwartungen und langfristigen Zielen der ersten Mannschaft gerecht zu werden.»

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