Zwölf Millionen Franken klingt viel – ist für ein Top-Talent wie Noah Okafor aber eigentlich zu wenig. Der FCB verscherbelt eine Zukunftsaktie. Ein Kommentar.
FCB Noah Okafor LASK
Das Wiedersehen steht bevor: Mit dem LASK bekam es Okafor in Diensten des FCB schon zu tun. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Noah Okafor wechselt für rund 12 Millionen Franken vom FCB zu Red Bull Salzburg.
  • Den Wechsel erstreikte sich der 19-Jährige mit seiner Weigerung, gegen YB zu spielen.
  • Für Okafor ist der Wechsel nach Österreich der bestmögliche Karriereschritt.

Jetzt ist es offiziell: Noah Okafor wechselt per sofort vom FCB zu Red Bull Salzburg nach Österreich!

FCB
Der FCB bestätigt den Wechsel von Noah Okafor. - twitter/@fcbasel1893

Es ist ein Transfer mit zwei Gewinnern – und einem ganz grossen Verlierer. Für rund 12 Millionen Franken wechselt Noah Okafor vom FC Basel zu Red Bull Salzburg. Der österreichische Serienmeister erhält einen Nachfolger für Erling Haaland. Und Okafor setzt seine vielversprechende Karriere bei der aktuell wohl besten Sprungbrett-Adresse Europas fort.

Verstehen Sie den Wechsel von Noah Okafor?

Der grosse Verlierer in diesem Geschäft ist der FCB. Die zwölf Millionen Franken sind zwar Rekord-Ablöse seitens der Salzburger – aber zu wenig.

Die Bebbi verscherbeln eines der grössten Zukunftsversprechen im Schweizer Fussball. Mit seinem Streik gegen YB erzwingt der 19-Jährige den Abgang – und Basel lässt ihn auch noch gewähren.

Der FCB macht einen grossen Fehler

Dass sich ein 19-Jähriger in Dembélé-Manier den Wechsel erstreikt, ist ein Armutszeugnis für den FCB.

Für Okafor hingegen ist es das Beste, was seiner Karriere passieren konnte. In Basel versauerte der Rohdiamant seit Oktober überwiegend auf der Bank. In Salzburg wird er hingegen wohl reichlich Spielzeit bekommen.

Die Offensive der Salzburger ist nach den Abgängen von Takumi Minamino und natürlich Erling Haaland ausgedünnt. Smail Prevljak soll den Verein nach Informationen des «Kurier» am Deadline Day leihweise verlassen. Im Angriff der Bullen ist also durchaus Platz für Okafor. Spielzeit – die er beim FCB nur noch in homöopathischen Dosen erhielt – ist in diesem Alter das Wichtigste.

Red Bull Salzburg Samassekou
Platz 10: Diadie Samassékou wechselte zu Saisonbeginn für 13 Millionen Franken zur TSG 1899 Hoffenheim.
Stefan Lainer Borussia Mönchengladbach
Platz 9: 13,5 Millionen Franken überwies Borussia Mönchengladbach zu Saisonbeginn für Stefan Lainer nach Salzburg.
Jonathan Soriano FC Girona
Platz 8: Im Frühjahr 2017 bezahlte Beijing Guoan etwas mehr als 16 Millionen Franken für Jonathan Soriano. Mittlerweile ist der Spanier bei Girona gelandet.
Xaver Schlager VfL Wolfsburg
Platz 7: Ebenfalls rund 16 Millionen Franken waren dem VfL Wolfsburg zu Saisonbeginn die Dienste von Xaver Schlager wert.
Munas Dabbur FC Sevilla
Platz 6: Ebenfalls zum Saisonbeginn wechselte Munas Dabbur zum FC Sevilla. Kostenpunkt für den israelischen Nati-Star: Rund 18,5 Millionen Franken.
Duje Caleta-Car Olympique Marseille
Platz 5: 20,5 Millionen Franken bezahlte Olympique Marseille vor einem Jahr für den kroatischen Innenverteidiger Duje Caleta-Car.
RB Leipzig vs FC Augsburg
Platz 4: Ebenfalls rund 20,5 Millionen brachte Amadou Haidara, mittlerweile Leistungsträger bei RB Leipzig, im Winter 2019 ein.
Erling Haaland Borussia Dortmund
Platz 3: Knapp 22 Millionen Franken verdiente Salzburg an Erling Braut Haaland bei dessen Wechsel zu Borussia Dortmund.
Liverpool FC Sadio Mané
Platz 2: Bei seinem Wechsel zu Southampton im Sommer 2014 spülte der heutige Liverpool-Star Sadio Mané knapp 25 Millionen in die Salzburger Kassen.
FC Liverpool Naby Keita
Platz 1: Der bisher teuerste Salzburger Verkauf war der von Naby Keita zu RB Leipzig um 32 Millionen Franken. Knapp 8 Millionen kamen beim Wechsel zu Liverpool noch dazu.

Wenn der 19-Jährige irgendwo in Fussball-Europa sein Talent entfalten kann, dann in Salzburg. Der Wechsel zum österreichischen Serienmeister ist keine Erfolgsgarantie, aber die beste Chance seiner Karriere.

Passt die Entwicklung, dann führt Okafors Weg schon bald in die Bundesliga, vielleicht zu RB Leipzig. Ganz sicher aber kassiert Salzburg dann mehr als die zwölf Millionen Franken, mit denen sich der FCB zufriedengibt.

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