Der «Club» lebt: Derbysieg pusht Nürnberg-Profis

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Deutschland,

Zum Auftakt seiner Entscheidungswochen bringt der 1. FC Nürnberg «alles auf den Platz, was man im Abstiegskampf braucht». Das 3:0 gegen den FC Augsburg soll der Auftakt des Rettungswunders sein.

FCN-Kapitän Hanno Behrens und seine Teamkollegen hatten endlich wieder Grund zum Jubel. Foto: Daniel Karmann/dpa
FCN-Kapitän Hanno Behrens und seine Teamkollegen hatten endlich wieder Grund zum Jubel. Foto: Daniel Karmann/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Schommers mochte seinen Premierensieg als Bundesliga-Trainer nicht mit Schampus begiessen, sondern beschied sich mit einem schlichten «Aqua Minerale».

Die berauschten Fans des 1. FC Nürnberg feierten ihre Fussball-Lieblinge nach dem 3:0 (0:0) im Derby gegen den FC Augsburg dagegen, als wenn der «Club» das Wunder im Bundesliga-Abstiegskampf schon bewerkstelligt hätte.

«Diese Fans sind unglaublich. Sie unterstützen uns in jeder Situation. Ich habe so etwas noch nicht erlebt», sagte staunend Mikael Ishak, der mit seinem Führungstor der «Türöffner» war, wie Schommers betonte: «Mich freut es, dass die Mannschaft sich mal belohnen konnte. Jetzt müssen wir uns nicht wieder über Serien unterhalten in der nächsten Woche.» Der «Club» lebt noch.

182 Tage musste der Aufsteiger warten, um nach zuvor 20 sieglosen Partien endlich den dritten Saisonerfolg zu feiern. Eine schier endlose Durststrecke, die an der Mannschaft und den Anhängern nagte, aber nicht zur Kapitulation geführt hatte. «Der letzte Sieg war gefühlt vor drei Jahren», erklärte Aussenverteidiger Tim Leibold, der im seltenen Glücksgefühl verkündete: «Das gibt uns einen Push!»

Der Auftakt in die Entscheidungswochen mit den Spielen gegen die direkten Konkurrenten Augsburg, Stuttgart und Schalke hätte nicht besser verlaufen können. Ishak legte nach einem feinem Freistoss vor in einem Spiel, das bis dahin kaum Fussball-Esprit geboten hatte.

Der eingewechselte Matheus Pereira (88.) und Eduard Löwen in der Nachspielzeit sorgten mit zwei Kontertoren für eine die Anhänger euphorisierende Zugabe. «Wir haben alles auf den Platz gebracht, was man im Abstiegskampf braucht», sagte Christian Mathenia. Der Torwart sprach von einem «kleinen Halbfinale», das man gewonnen habe: «Und nächste Woche in Stuttgart wollen wir die Punkte vergolden.»

Der einstige Michael-Köllner-Assistent Schommers mochte nach seinem ersten Dreier im sechsten Spiel nach der Beförderung zum vorläufigen Chefcoach «keine Rechenspiele» für die Rettungsmission anstellen. 16 Punkte sind weiterhin kein Nachweis der Bundesliga-Tauglichkeit. Der Relegationsplatz 16 scheint weiter das erreichbare Optimum. Schommers hofft, dass der Derby-Sieg eine Initialzündung war. «Wir fahren jetzt nach Stuttgart mit der gleichen Intention, drei Punkte zu machen.»

Die Nürnberger weisen gegenüber den Abstiegskonkurrenten Augsburg, Schalke, Stuttgart und Hannover zwar die geringste individuelle Qualität auf, aber dafür bilden Team und Anhänger eine bemerkenswerte Einheit. «Wir haben immer gesagt, dass wir uns nicht aufgeben werden. Jetzt erst recht nicht. Wir werden uns in den letzten sieben Spielen reinhauen und um unser Leben kämpfen», kündigte Kapitän Hanno Behrens an. Die Augsburger (25 Punkte) zeigten im Max-Morlock-Stadion «zu wenig Charakter», wie Defensivspieler Rani Khedira kritisierte: «Wir waren leider der perfekte Aufbaugegner für Nürnberg.»

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