Bruno Berner: «Wollen gegen Vaduz noch einmal alles raushauen»
Der Kampf um die Barrage in der Challenge League wird am Sonntag entschieden. Vaduz muss bei Kriens antreten. Nau.ch hat mit SCK-Coach Bruno Berner gesprochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der SC Kriens fordert am Sonntag den FC Vaduz.
- Für die Liechtensteiner geht es dabei noch um die Barrage.
- Nau.ch hat mit Kriens-Trainer Bruno Berner gesprochen.
Er gehört zu den begehrtesten Trainern der Schweiz. Bruno Berner hat mit dem SC Kriens in diesem Jahr die Challenge League aufgemischt. Tritt bei einem Schweizer Verein die Trainerfrage auf, fällt der Name Berner.
Der SC Kriens läuft auf den Knochen
Mittlerweile schwinden beim SCK die Kräfte. Auf die Frage, ob die Innerschweizer auf dem Zahnfleisch gehen, widerspricht Berner. «Auf den Knochen – von Fleisch kann nicht mehr die Rede sein.»
Am Donnerstag setzte es eine 0:4-Niederlage gegen Winterthur ab. Am Sonntag fordern die Krienser im letzten Spiel der Saison den Tabellenzweiten aus Vaduz. Für die Liechtensteiner geht es um viel.
Im Interview mit Nau.ch spricht er über die Ausgangslage.
Nau.ch: Bruno Berner, 0:4 gegen Winterthur – ist die Luft draussen?
Bruno Berner: Ich kann meiner Truppe, unabhängig vom Resultat, nur ein riesiges Kompliment machen. Wir waren zwölf Feldspieler und zwei Goalies. Das zeigt auf, was wir derzeit für eine Situation beim SC Kriens haben.
Wir sind von den Top 20 definitiv am dünnsten aufgestellt. Wir hatten in den letzten Wochen einen grossen Substanzverlust. Wichtige Spieler sind vorzeitig weitergereist oder sind verletzt.

Und gestern war dadurch ein gewisser Qualitätsunterschied zu sehen. Winterthur hat das aber auch sehr gut gemacht und auch in dieser Höhe verdient gewonnen.
«Haben keinen Zugriff auf junge Spieler»
Nau.ch: Wieso ist die Personalsituation derart prekär beim SC Kriens?
Bruno Berner: Wir hatten einige Verletzungen zu beklagen. Ein Teil der Mannschaft arbeitet und hat dadurch weniger Regenerationszeit.
Ein Beispiel ist Marijan Urtic. Wir hatten am Dienstag ein Spiel in Nyon gegen Stade Lausanne-Ouchy und kamen um zwei Uhr nachts nach Hause. Urtic musste um halb 6 wieder aufstehen und arbeiten gehen.

Wir haben auch keinen Zugriff auf junge Spieler. Der SC Kriens hat keine U21 und auch keine U18 – unsere zweite Mannschaft spielt in der 4. Liga. Und dass wir keine Spieler aus dieser zweiten Mannschaft bringen können, ist klar.
Kriens will Vaduz noch einmal fordern
Nau.ch: Kriens könnte gegen Vaduz noch den 4. Platz zurückholen – reicht das, um die Spieler zu motivieren?
Bruno Berner: Ja, wir sind jetzt so weit gekommen, wir wollen das jetzt durchziehen. Ich glaube, dass wir beim letzten Heimspiel noch einmal alles raushauen werden.

Allerdings treffen wir auf die derzeit wohl stärkste Challenge-League-Mannschaft, was die Moral angeht. Wir geben alles und werden versuchen mit einem Top-Sportsgeist, ein richtig gutes Spiel zu liefern.
Nau.ch: Wer schafft den Sprung in die Barrage – Vaduz oder GC?
Bruno Berner: Vom Momentum her wird es Vaduz sein. Aber das kann jederzeit wieder ändern.