Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge (65) hat sich zu den Protestaktionen der Nationalmannschaften ausgedrückt. Und hält einen Boykott der WM 2022 für unnötig.
Hält nichts von einem WM-Boykott: Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/Pool/dpa
Hält nichts von einem WM-Boykott: Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/Pool/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die WM 2022 steht in der scharfen Kritik, Menschenrechte beim Stadionbau zu verletzen.
  • Daraufhin haben mehrere Nati-Teams ihren Unmut kundgetan.
  • Jetzt äussert sich Bayern-Chef Rumenigge dazu.

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (65) hält nichts von einem Boykott der WM 2022 in Katar.

«Die Spieler haben das gute Recht, ihre Bedenken zur WM 2022 vorzubringen», sagt der frühere Nationalspieler dem Internet-Portal «The Athletic». Und ergänzt: «Wir sind der Meinung, dass Veränderung nicht durch Zurückweisung geschieht, sondern nur durch Dialog. Und Veränderung passiert nicht über Nacht, sie braucht Zeit.»

Karl-Heinz Rumenigge.
Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, Karl-Heinz Rumenigge. - Keystone

WM-Gastgeber Katar steht international wegen des Umgangs mit Gastarbeitern in der Kritik. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hält einen Boykott der WM in Katar ebenfalls für nicht sinnvoll. Und räumt einen Reformprozess in dem Land ein.

«Man sollte nicht vergessen, dass Katar erst seit 50 Jahren eine unabhängige Nation ist. Es ist Teil der islamischen Welt, mit einem anderen kulturellen und religiösen Hintergrund», sagt Rummenigge.

Sollte die WM in Katar boykottiert werden?

«Wir verlangen von ihnen, dass sie Rechte verankern, für die wir in Europa Hunderte von Jahren gebraucht haben. Kennen Sie Paragraf 175 des deutschen Strafgesetzbuches? Er stellt Homosexualität unter Strafe und wurde 1871 eingeführt. Es hat bis 1994 gedauert, bis er endlich abgeschafft wurde.»

WM 2022
Die deutsche Nationalmannschaft machte sich für Menschenrechte stark bei der WM 2022. Foto: Tobias Schwarz/AFP-Pool/dpa - dpa-infocom GmbH

Zuletzt hat Deutschland, Norwegen, Dänemark, Belgien und den Niederlanden bei WM-Qualifikationsspielen mit Protestaktionen die Einhaltung von Menschenrechten gefordert. Und damit auch die Bedingungen in Katar kritisiert.

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