Dem Fussballverein Vitesse Arnheim werden aussergewöhnlich schwere Lizenzverstösse vorgeworfen. Eine Untersuchung deckt Russland-Verbindungen auf.
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Spieler des niederländischen Fussballvereins Vitesse Arnheim im Jahr 2018. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein russischer Oligarch soll den Verein Vitesse Arnheim kontrolliert haben.
  • Im Raum stehen Sanktionsverstösse und Geldwäsche.
  • Roman Abramowitsch unterliegt wegen seiner Nähe zu Putin diversen EU-Sanktionen.
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Für Vitesse Arnheim ist es ein schwarzer Tag. Der niederländische Fussballverein kassiert 18 Punkte Abzug. Es ist die bisher höchste Strafe im niederländischen Fussball.

Der niederländische Fussballverband KNVB begründet das Strafmass mit der «aussergewöhnlichen Schwere und dem Ausmass» von Lizenzverstössen. Ursächlich seien Fehlinformationen sowie Zurückhaltung von Informationen des Vereins bei Untersuchungen im Fall Roman Abramowitsch. Der russische Oligarch und frühere Besitzer des FC Chelsea unterliegt wegen seiner guten Putin-Beziehung und mutmasslichem Kriegsprofit diversen EU-Sanktionen.

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Roman Abramowitsch (rechts) und sein Anwalt. Der Oligarch soll Kontrolle über Vitesse Arnheim gehabt haben. (Archivbild) - keystone

«Risiken von Sanktionsverstössen und Geldwäsche»

Vor dem Hintergrund dieser Sanktionen untersucht das Ministerium für Wirtschaft und Klima auch Ambramowitschs Verbindungen zu Vitesse Arnheim. Laut «NTV» schliesst der Lizenzierungsausschuss im Untersuchungsbericht: «Es gibt Hinweise darauf, dass Abramowitsch Kontrolle über Vitesse hat oder hatte und dass Risiken von Sanktionsverstössen und Geldwäsche bestehen.»

Vitesse Arnheim akzeptiert Strafe

Um 2010 war ein Geschäftspartner Ambramowitschs im grossen Stil bei Vitesse Arnheim eingestiegen. Der Verein legte keinen Einspruch gegen die historische Strafe ein. Arnheims Interimsgeschäftsführer Edwin Reijntjes bezeichnet die 18 Strafpunkte als «harte Realität».

Man sei froh, dass der Klub immerhin seine Lizenz behalten könne. Denn «auch dies hing am seidenen Faden», so Reijntjes.

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