Als TV-Experte muss Lothar Matthäus auch an Ex-Club Bayern regelmässig Kritik üben. Für ihn hat dies aber stets eine Schimpftirade von Uli Hoeness zur Folge.
Lothar Matthäus Uli Hoeness
Lothar Matthäus ist mittlerweile als TV-Experte tätig. In dieser Funktion sorgt er manchmal für rote Köpfe bei den Bayern-Chefs. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lothar Matthäus teilt als Sky-Experte auch ab und zu gegen Ex-Club Bayern München aus.
  • Am Tag danach bekomme er dann jeweils einen Anruf vom schimpfenden Uli Hoeness.
  • Auch Salihamidzic habe sich schon gemeldet – aber Matthäus will sich nicht beirren lassen.

Lothar Matthäus ist nicht nur deutscher Rekord-Nationalspieler, sondern durch 410 Pflichtspiele für den Club auch eine Bayern-Legende. Umso empfindlicher reagieren die Bosse von Bayern München auf Kritik des 61-Jährigen. Nur gehört diese im Rahmen seiner Experten-Tätigkeit bei Sky dazu – auch wenn es gegen einen Ex-Club geht.

Uli Hoeness bei Schimpftirade jeweils kaum zu stoppen

Allen voran der eigentlich zurückgetretene Ex-Präsident Uli Hoeness nimmt sich die Matthäus-Aussagen aber offenbar jeweils sehr zu Herzen. Wie der TV-Experte im «Ball-Talk» von Sky-Kollege Ricardo Basile erzählt, rufe ihn Hoeness regelmässig mit unterdrückter Nummer an.

Uli Hoeness
Uli Hoeness ist weiterhin mit Leib und Seele Bayern-Anhänger. Kritik von seinem Ex-Spieler trifft ihn besonders hart. - Keystone

Nach einer Übertragung am Vorabend klingle bei Matthäus am Sonntagmorgen oftmals das Telefon. Er nehme ab und «dann schimpft Uli erstmal fünf Minuten», erklärt der Ex-Weltfussballer. Er selbst komme am Anfang überhaupt nicht zu Wort. Erst «wenn Uli Hoeness die Luft ausgeht», versuche er dann auch etwas dazu zu sagen.

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Doch danach gehe die Schimpftirade des Bayern-Patrons erstmal noch weiter, bis es irgendwann wirklich zum Gespräch kommt. Und bei diesem wirds dann offenbar meist wieder versöhnlich. Nach 15 bis 20 Minuten sage Hoeness dann jeweils: «Komm doch mal am Tegernsee vorbei und lass uns ein Glas Wein trinken.»

Lothar Matthäus sieht sich in Kritik bestätigt

Aber auch mit Hasan Salihamidzic habe er schon mehrere Gespräche gehabt, nachdem er diesen kritisiert hatte. Der Bayern-Sportvorstand habe jeweils das Gefühl, dass er und die Bayern bei Matthäus zu schlecht wegkommen. Ebenso hatte Oliver Kahn zuletzt in einem Interview gegen den Weltmeister von 1990 geschossen.

Aber Matthäus selbst erklärt: «Wenn sie schlecht spielen, kann ich sie auch nicht loben.» Bei Spielern wie Marcel Sabitzer, Marc Roca, Bouna Sarr oder Fiete Arp habe er Recht behalten, findet Matthäus. «Jetzt sollen alle weg – trotz gültigen Verträgen. Also waren meine Aussagen wohl auch irgendwo angebracht.»

Lothar Matthäus
Der ehemalige Bayern-Dauerbrenner Lothar Matthäus will sich von den heutigen Club-Bossen nichts vorschreiben lassen. (Archivbild) - Keystone

Auf der anderen Seite macht er auch klar, dass er bei Transfers wie zuletzt Sadio Mané auch gerne lobe. Dieser sei für Bayern München und die ganze Bundesliga eine echte Bereicherung: «Mané ist ein Gesicht des Weltfussballs!» Aussagen, die Uli Hoeness vorerst glücklich stimmen werden.

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