Zwei Torhüter sind die Gewinner des torlosen Remis zwischen Wolfsburg und Schalke. Gästetrainer Frank Kramer lobt Alexander Schwolow. S04-Angreifer Simon Terodde ist die tragische Figur der Partie.
Schalkes Simon Terodde (l) scheitert gleich mit zwei Versuchen vom Elfmeterpunkt an Wolfsburgs Torwart Koen Casteels (M).
Schalkes Simon Terodde (l) scheitert gleich mit zwei Versuchen vom Elfmeterpunkt an Wolfsburgs Torwart Koen Casteels (M). - Swen Pförtner/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Aus 0:0-Spielen gehen häufig Torhüter als Sieger und Angreifer als Verlierer hervor.

Die Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Schalke hat diese Fussball-Weisheit bestätigt.

Der zweifache Elfmeter-Held Koen Casteels auf der einen Seite und der zuletzt häufig kritisierte Alexander Schwolow auf der anderen Seite zeigten jeweils einen starken Auftritt.

«Wir hatten einen sehr guten Torwart. Das ist ja auch vom ein oder anderen kritisiert worden. Ich finde, er hat heute ein herausragendes Spiel gemacht», sagte Schalkes Trainer Frank Kramer nach der Begegnung und VfL-Coach Niko Kovac ergänzte: «Frank sagt es ja selbst, wenn der Torhüter gelobt wird, dann muss ich auch unseren loben. Denn Koen hat das zweimal sehr gut gemacht.»

Casteels gewinnt das Duell mit Terodde

Im Mittelpunkt der Ergebnis-Nullnummer stand das Duell zwischen Torjäger Simon Terodde und Casteels. Der Schalker Angreifer vergab zwei Strafstösse (45. Minute) und liess dabei eine Nachschussmöglichkeit vor dem Ende der ersten Hälfte aus. «Der Torwart hat zweimal gehalten. Natürlich kann ich die besser schiessen», gestand der 34-Jährige nach dem Spiel ein.

Als Routinier habe er auch den zweiten Strafstoss schiessen wollen: «Die Mannschaft vertraut mir», sagte er, «das wäre ein schlechtes Zeichen gewesen, da zu sagen: "Ich gebe die Verantwortung ab."»

Kurz vor der Halbzeitpause hatte Schiedsrichter Felix Zwayer nach Sichtung des Videobeweises auf Strafstoss entschieden. Mit einer cleveren Aktion durch Torjäger Terodde brachten sich die Schalker, die zuvor nicht die bessere Mannschaft waren, unverdient wieder ins Spiel. Der Angreifer hatte sich im Strafraum an VfL-Verteidiger Micky van de Ven angeschlichen, der den Ball klären wollte und stattdessen den Fuss von Terodde traf.

26.959 Zuschauer sahen dann ein kurioses Schauspiel: Den ersten Elfmeter durch Terodde parierte Casteels, die dadurch entstandene Nachschussmöglichkeit verpasste der S04-Angreifer.

Da Casteels beim Schuss mit beiden Beinen vor der Linie stand, liess Zwayer den Elfmeter wiederholen - doch Terodde wählte dieselbe Ecke und scheiterte erneut am starken Belgier. «Das war bitter, aber ich würde es immer wieder so machen», sagte Terodde hinsichtlich seines Antretens zum zweiten Strafstoss.

Wolfsburg und Schalke weiterhin ohne Sieg

Casteels, der von seinem Trainer als «bester Elfmeterkiller der Liga» bezeichnet wurde, blickt in der Liga auf die Bilanz von 14 von 39 gehaltenen Elfmetern in der Bundesliga zurück. «Ich habe lieber so eine Bilanz als irgendeine andere», sagte Casteels. Er fügte hinzu: «Wenn man überlegt, dann ist es bitter, dass wir das Tor nicht schiessen und dass es 0:0 ausgeht.»

Eine Führung der Hausherren wäre nach starken Abschnitten des VfL in beiden Hälften höchst verdient gewesen. Ein Treffer durch Josuha Guilavogui (66.) wurde wegen Abseits durch den Video-Assistenten aberkannt. Die Hausherren waren meistens gieriger in den Zweikämpfen, während die Gelsenkirchener mit Problemen im eigenen Spielaufbau kämpften.

Wolfsburg und Schalke bleiben also auch nach dem dritten Spieltag ohne Sieg und kommen beide auf zwei Punkte in der Tabelle. «Wir nehmen den Teilerfolg gerne mit», sagte Schalke-Trainer Kramer: «Wir haben eine kompakte, leidenschaftliche Leistung gebracht.» Kovac auf der anderen Seite bilanzierte etwas geknickt: «Wir müssen mit dem Punkt leben, aber wir hätten heute eher drei verdient.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

VfL WolfsburgNiko KovacBundesligaSchalkeTrainerLiga