Stefan Raab: Teures Comeback, magere Quoten
Der Entertainer kassiert Millionen von RTL, doch die Quoten der neuen Shows von Stefan Raab bleiben enttäuschend niedrig.

Das Comeback von Stefan Raab im September 2024 begann fulminant. Sein Boxkampf gegen Regina Halmich lockte 5,9 Millionen Menschen vor die Bildschirme, berichtet «Film.at».
Die anschliessende Pressekonferenz erreichte weitere 2,5 Millionen Zuschauer. RTL feierte den Abend als Erfolg mit Marktanteilen von 25,6 Prozent.
Der steile Absturz beginnt
Danach ging es rapide bergab. Die Show «Du gewinnst hier nicht die Million» startete auf RTL+ mit 790'000 Zuschauern, wie «Quotenmeter» dokumentiert.
Bereits eine Woche später sank die Zahl auf 420'000. In der Folgewoche erreichte das Format nur noch 350'000 Menschen, wie die AGF-Zahlen belegen.

Ende Oktober 2024 verzeichnete die Show laut «Quotenmeter» nur noch 240'000 Zuschauer. Sie lag damit zwischen «Deutschland sucht den Superstar» und «Die Bachelorette».
Der teure Vertrag als Belastung
RTL sicherte der Produktionsfirma von Stefan Raab ein Produktionsvolumen von mindestens 90 Millionen Euro zu. Das berichtet das Medienmagazin «DWDL» unter Berufung auf eigene Recherchen.
Der Vertrag läuft über fünf Jahre. Geplant sind zahlreiche Formate für RTL und die Streamingplattform RTL+.
Weitere Formate floppen ebenfalls
Auch «Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli» enttäuschte. Die vierte Ausgabe am 29. November erreichte nur 830'000 Zuschauer, wie «Film.at» berichtet.
Die Quiz-Show «Die Unzerquizbaren» lief im November samstags zur Primetime. Beide Folgen mit Elton lockten 880'000 und 670'000 Menschen an.
Das Free-TV-Debüt als Hoffnungsschimmer
Im Februar 2025 wagte RTL den Schritt ins lineare Fernsehen. Die Premiere von «Du gewinnst hier nicht die Million» erreichte 1,59 Millionen Zuschauer, berichtet «Kress».
In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erzielte die Show 15,5 Prozent Marktanteil. RTL wertete dies als Erfolg in den wichtigen Zuschauergruppen.
Doch das ZDF-Format «Aktenzeichen XY» übertraf Raab mit 4,92 Millionen Zuschauern deutlich. Auch das ARD-Drama «Querschuss» lag mit 3,38 Millionen klar vorne.
Die Stefan Raab Show stürzt ab
Im September 2025 startete «Die Stefan Raab Show» als wöchentliches Format. RTL schob zunächst täglich kurze Episoden in die Primetime.
Der Effekt verpuffte schnell. Zeitweise schalteten nur noch 500'000 Menschen ein – weniger als bei früheren Formaten.
Am 17. Dezember 2025 erreichte die letzte Ausgabe des Jahres nur 570'000 Zuschauer. Das berichtet «DWDL» unter Berufung auf AGF-Daten.
RTL verteidigt die Zusammenarbeit
Programmgeschäftsführerin Inga Leschek verteidigte den Deal im Interview mit dem «Spiegel». Die linearen Quoten seien maximal die Hälfte der Wahrheit.

Stattdessen verwies sie auf Abrufzahlen und digitale Kennzahlen. Genaue Daten legt der Sender jedoch nicht vor.
«Der Raab-Deal ist das smarteste, was ich in meinem Leben gemacht habe», äusserte Leschek bereits 2024 gegenüber «DWDL». Daran hält sie offenbar fest.
Ungewisse Zukunft für 2026
Für 2026 gibt es bisher keine konkreten Sendetermine. Die offizielle Programmplanung von RTL enthält für den 14. Januar nur einen Platzhalter.
Auch auf der Ticket-Plattform «raab-tickets.de» sind keine Shows für das kommende Jahr gelistet. RTL kommuniziere Sendetermine wie immer rechtzeitig im Programm-Vorlauf, hiess es.
Der Vertrag zwischen Raab und RTL läuft noch knapp drei Jahre. Ob die erhofften Erfolge noch kommen, bleibt offen.












