Serie A: Darum kommen Nsame und Cabral (noch) nicht auf Touren
Das Wichtigste in Kürze
- Im Winter wechselten gleich mehrere Spieler von der Super League in die Serie A.
- Zu ihnen gehören auch die beiden Knipser Arthur Cabral und Jean-Pierre Nsame.
- Weshalb läuft es den bulligen Stürmern in Italien nicht wie erwartet?
Gross waren die Erwartungen an Jean-Pierre Nsame (28) und Arthur Cabral (23), als sie im Januar nach Italien wechselten. Der Kameruner sollte den FC Venezia nach seinem Achillessehnenriss vor dem Abstieg bewahren, der Brasilianer in die grossen Fussstapfen von Dusan Vlahovic treten. Keine leichten Aufgaben.
Mit den zwei bulligen Stürmer wechseln die ganz grossen Torjäger aus der Super League nach Italien. Nsame erzielte in 124 Liga-Spielen 79 Tore, Cabral bringt's in 77 Partien auf 46 Treffer.
Wer wird sich in der Serie A durchsetzen?
Knapp zwei Monate nach ihren Debüts in der Serie A sieht die Bilanz alles andere als gut aus. Cabral kommt in Florenz nicht über die Reservisten-Rolle hinaus, muss hinter Krzysztof Piatek anstehen. Nur einen einzigen Treffer konnte der 23-Jährige bislang erzielen. Durchzogen für einen 14-Millionen-Mann.
Noch schlechter läuft es Ex-YB-Meistermacher Nsame, der noch ohne Tor dasteht. Und das, obwohl er in allen sieben Partien seit seiner Ankunft in Venedig spielen durfte. Sein Klub ist mit nun vier Niederlagen in Folge auf den vorletzten Platz der Serie A abgerutscht.
Doch wo liegen die Gründe für die Start-Schwierigkeiten der beiden Torgaranten? Für Spielerberater und Serie-A-Experte Gianluca Di Domenico ist klar: «Für Stürmer ist die Serie A eine der schwierigsten Ligen der Welt. Da sind auch die vermeintlich schwächeren Teams taktisch perfekt eingestellt, und agieren sehr diszipliniert.»
Passt Nsame überhaupt in die Serie A?
Cabral habe gegenüber Piatek den Nachteil, den italienischen Fussball noch nicht so gut zu kennen. Der Pole lief in der Vergangenheit bereits für Milan und Genua auf. «Und er zahlt das Vertrauen momentan auch mit Toren zurück. Arthur muss sich einfach gedulden und an die Liga adaptieren.»
Etwas kritischer sieht Di Domenico die Situation bei Nsame. «Da stellt sich mir die Frage, ob die Serie A für ihn die richtige Liga ist. Er wurde in der Vergangenheit bereits gescoutet. Aber auch als er 2019/20 in der Super League 32 Tore erzielt hatte, ging bei YB kein Angebot von einem Serie-A-Klub ein, das man nicht ablehnen konnte.»
Hinzukommt, dass der Kameruner im letzten Jahr mit einer schweren Verletzung lange ausfiel. Trotz allem hat Nsame eine grosse Chance, sich für die Serie A zu empfehlen. Auch, wenn Venezia absteigen sollte.