Schäfer vor Iran gegen USA: «Unglaublich aufgeladen»

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Deutschland,

Fussballtrainer Winfried Schäfer hat das politisch brisante Spiel zwischen dem Iran und den USA bei der Fussball-WM in Katar als «unglaublich aufgeladen» bezeichnet.

Winfried Schäfer arbeitete früher als Trainer im Iran.
Winfried Schäfer arbeitete früher als Trainer im Iran. - Farshid-Motahari Bina/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals nach 24 Jahren spielt der Iran bei einer WM am Dienstag (20.00 Uhr/MagentaTV und ARD) wieder gegen die USA, den politischen Erzfeind des Landes.

«Es ist beinahe schon unheimlich, wenn man sich vorstellt, wer da aufeinandertrifft und unter welchen Vorzeichen», sagte der 72-jährige Schäfer, der einst als Trainer im Iran arbeitete, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung»: «Den Spielern wünsche ich viel Glück. Nicht nur für die WM, sondern auch für die Zeit danach. Das gilt selbstverständlich auch für die Fans.»

Erstmals nach 24 Jahren spielt der Iran bei einer WM am Dienstag (20.00 Uhr/MagentaTV und ARD) wieder gegen die USA, den politischen Erzfeind des Landes. Schon beim Turnier 1998 in Frankreich war das Spiel aufgeladen, das 2:1 in Lyon wird auch heute noch von Funktionären der Islamischen Republik als grösster Erfolg der nationalen Fussball-Historie gefeiert.

Inmitten der schwersten Proteste seit Jahrzehnten ist der Druck auf die Iraner im Fokus der Weltöffentlichkeit um vieles grösser. «Ich befürchte, die Proteste werden durch die WM nicht wirklich beeinflusst», sagte Schäfer. Dabei ist die sportliche Ausgangslage aussichtsreich: Dem Iran reicht ein Sieg sicher zum Weiterkommen.

Schäfer, der frühere Coach von Esteghlal Teheran (Herbst 2017 bis Frühjahr 2019), sorgt sich ausserdem um seinen ehemaligen Schützling Voria Ghafouri. Der Ex-Nationalspieler wurde vergangene Woche nach Kritik im Iran verhaftet. Zu einer möglichen Freilassung gab es am Montag widersprüchliche Berichte. Die der Regierung nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, dass Ghafouri das Gefängnis nach Kautionshinterlegung verlassen habe. Die Mizan Nachrichtenagentur, die ihrerseits der Justiz nahesteht, berichtete hingegen, dass er nicht frei sei.

«Ich mache mir Sorgen und habe über Freunde Kontakt mit seiner Familie aufgenommen. Woria ist ein grossartiger Mensch», sagte Schäfer: «Er hat schon immer hohe Ansprüche an sich selbst und an sein Team gestellt. In der Vergangenheit kritisierte er immer wieder die Politik, allerdings ohne das Regime direkt anzugreifen. (...) Nun wurde er, vor den Augen seiner Kinder, nach dem Training mit seiner Mannschaft verhaftet.»

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