Nach der Entscheidung, die Fussball-Saison in den ersten beiden Ligen wegen der Coronavirus-Krise nicht zu Ende zu spielen, wird in den Niederlanden heftig über die Wertung der abgebrochenen Spielzeit diskutiert.
Erik ten Hag ist der Trainer von Ajax Amsterdam. Foto: Legan P. Mace/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa
Erik ten Hag ist der Trainer von Ajax Amsterdam. Foto: Legan P. Mace/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verband KNVB will am Freitag mit allen Beteiligten beraten, wie die Spielzeit gewertet wird.

Vor allem die Frage, wer zum Meister ernannt wird und ob es Auf- und Absteiger gibt, sorgt für Spekulationen. Ajax Amsterdam und AZ Alkmaar liegen beide nach je 25 ausgetragenen Partien mit 56 Punkten an der Tabellenspitze. Ajax hat allerdings die um acht Treffer bessere Tordifferenz. Eigentlich müsste Ajax nun der Titel zugesprochen werden. Allerdings gibt es auch Stimmen, die das anders sehen, weil Alkmaar beide Duelle mit Amsterdam gewonnen hat. Ob die Regeln für den Fall eines Abbruchs gültig sind, ist unklar.

Der Verband KNVB will am Freitag mit allen Beteiligten beraten, wie die Spielzeit gewertet wird. Dabei wird es neben der Meisterfrage vor allem auch darum gehen, ob die Liga auf 20 Teams aufgestockt wird oder es nach aktuellem Tabellen-Stand Auf- und Absteiger gibt. Die beiden Spitzenteams der Zweiten Liga, Cambuur Leeuwarden und De Graafschap, gehen fest von einem Aufstieg aus.

Unklar ist auch, wie die Zeit bis zum Start der neuen Saison überbrückt werden soll. Viele Clubs stehen vor finanziellen Problemen, weshalb mit den Profis über einen Gehaltsverzicht gesprochen werden soll. Auch, ob und wie weiter trainiert werden soll, stellt die Vereine vor Probleme. Laut der Tageszeitung «De Volkskrant» soll die Spielzeit 2020/21 erst am 1. Oktober beginnen.

Ministerpräsident Mark Rutte hatte am Dienstag Grossveranstaltungen wie den Profi-Fussball bis zum 1. September verboten.

Die Europäische Fussball-Union UEFA hatte vor der Entscheidung in den Niederlanden mitgeteilt, dass Richtlinien für den Fall eines Saisonabbruchs in nationalen Ligen erarbeitet werden, um unter anderem die Frage nach den Europapokal-Teilnehmern zu klären. Damit dürfen die Clubs der Eredivisie darauf hoffen, kommende Saison international dabei zu sein.

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