Kann man ein Spiel noch offensichtlicher manipulieren? Im Kampf um den Aufstieg in die höchste kolumbianische Spielklasse kommt es zu einem Skandal.
Die beiden späten Tore von Union Magdalena gegen Llaneros in der zweiten kolumbianischen Liga. - Win Sports

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Matchfixing-Skandal weitet sich in Kolumbien zur Staatsaffäre aus.
  • Sogar Präsident Ivan Duque schaltet sich via Twitter in die Debatte ein.
  • Im Kampf um den Aufstieg stellt die Defensive von Llaneros plötzlich die Arbeit ein.
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Unkonzentrierte Abwehrleistungen soll es im Fussball ja häufiger geben. Was sich in der zweiten kolumbianischen Liga am Wochenende abspielte, ist aber ganz klar in die Kategorie «Spielmanipulation» zu verweisen.

Ist dieses Spiel manipuliert?

Anders ist nicht zu erklären, dass die Verteidiger von Llaneros beim Siegtreffer von Union Magdalena den Dienst völlig verweigern. In der sechsten Minute der Nachspielzeit werden die Gegenspieler beim Ansturm auf das Tor eigentlich nur beklatscht.

So kann Jonathan Segura nach 96 Minuten das Tor zum 2:1-Endstand zugunsten von Union Magdalena erzielen. Der Ausgleich nur eine Minute zuvor hatte zumindest noch den Anschein ernsthaften Wettkampfes erweckt.

Sogar der Präsident tobt auf Twitter

Mit dem in höchstem Masse zweifelhaften Sieg steigt Union Magdalena in Kolumbiens höchste Liga auf. Der Aufstiegskonkurrent Fortaleza hatte parallel dazu gegen Bogota mit 1:2 verloren.

In Kolumbien kochen die Gemüter nach dem offensichtlichen Betrug über. Juventus-Star Juan Cuadrado, Captain der kolumbianischen Nationalmannschaft, spricht von einem «Mangel an Respekt». Sein Teamkollege Mateus Uribe nennt das Tor «eine Schande».

Sogar Staatspräsident Ivan Duque kritisierte das Geschehen im Estadio Macal. «Was im Aufstiegskampf passiert ist, ist eine nationale Schande», so Duque auf Twitter. Er kündigte eine Untersuchung zur raschen Aufklärung der Vorfälle an.

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