US-Angriff auf Venezuela ruft scharfe Kritik aus Kolumbien hervor

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Kolumbien,

Nach dem US-Angriff auf Maracaibo in Venezuela erhebt Kolumbiens Präsident schwere Vorwürfe. Petro spricht von einer gefährlichen Eskalation in der Region.

Kolumbien Venezuela Angriff Petro
Der kolumbianische Präsident Petro fordert nach dem Angriff der USA auf Ziele in Venezuela Aufklärung. (Archivbild) - Keystone

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat laut «BBC» den jüngsten Angriff der USA auf das venezolanische Maracaibo deutlich kritisiert. Er erklärte, eine mutmassliche Fabrik zur Verarbeitung von Kokainpaste sei bombardiert worden, ohne Abstimmung mit regionalen Partnern.

Petro betonte laut «El País», man habe aus kolumbianischer Sicht keine Informationen über den geplanten Angriff gehabt. Seine Regierung fordere deshalb umfassende Aufklärung über die Beweggründe und die rechtliche Grundlage der Aktion.

«Wir wissen, dass Trump eine Fabrik in Maracaibo bombardiert hat», schrieb Petro auf der Plattform X, wie «Reuters» berichtet. Er warnte zugleich, der Angriff könnte «grenzüberschreitende Spannungen» verschärfen und den Friedensprozess in Lateinamerika gefährden.

Petro fordert regionale Untersuchung von Angriff

Nach Angaben von «CNN Español» will Petro eine gemeinsame Untersuchungskommission mit Venezuela, Mexiko und Brasilien einrichten. Ziel sei, Beweise für die angebliche Drogenproduktion in der getroffenen Anlage zu prüfen.

Denkst du, dass es der US-Führung im Umgang mit Venezuela primär um den Kampf gegen Drogen geht?

Der Präsident mahnte laut «France 24», Washington dürfe den Kampf gegen Drogen nicht als Vorwand für militärische Interventionen nutzen. Stattdessen brauche Lateinamerika «gemeinsame Strategien» gegen organisierte Kriminalität, die auf Kooperation und Prävention setzen.

Wie «Al Jazeera» meldet, rief Petro beide Regierungen zur Zurückhaltung auf, um eine weitere Eskalation nach dem Angriff zu verhindern. Venezuela habe sein Militär mobilisiert, betonte er, doch der Weg müsse «politisch und nicht militärisch» bleiben.

Internationale Reaktionen auf Petros Äusserungen

Nach Informationen der «Tagesschau» begrüssten mehrere südamerikanische Regierungen Petros Forderung nach einer regionalen Untersuchung. Die Organisation Amerikanischer Staaten prüft derzeit ein mögliches Treffen zur Lageentwicklung.

Venezuela UN USA Angriff
Bereits vor dem jüngsten Angriff hatte Venezuela ein Treffen des UN-Sicherheitsrates mit Blick auf die «US-amerikanische Aggression» gefordert. (Archivbild) - Keystone

Das US-Verteidigungsministerium wies laut «Washington Post» die Vorwürfe einer unrechtmässigen Intervention zurück. Pentagon-Vertreter erklärten, der Angriff sei Teil einer «gezielten Operation gegen Drogenstrukturen» im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Kolumbien gewesen.

Kommentare

User #1105 (nicht angemeldet)

Nur zum Kontext: Pedro ist ein linker Präsident, welcher gute Beziehungen zu Maduro pflegt. Maduro hat die letzte Wahl (eigentlich die letzten drei Wahlen) verloren will jedoch die Macht nicht abgeben. In Kolumbien sind im 2026 Wahlen. Sie haben ein ähnliches Wahlsystem wie Frankreich (2 Wahlgänge, die besten beiden kommen zur Stichwahl; falls jemand von der Mitte oder Liberalen in den zweiten Wahlgang kommt wird er abgewählt im zweiten Wahlgang)

Weiterlesen

20 Interaktionen
Palm Beach
kirche usa
161 Interaktionen
Drogenkrieg oder Öl?
17 Interaktionen
Washington

MEHR IN POLITIK

1 Interaktionen
Teheran
Xi Jinping
9 Interaktionen
Bei Neujahrsrede
Eskalation im Jemen

MEHR AUS KOLUMBIEN

gustavo petro
8 Interaktionen
«Logik von Trump»
Kolumbien Präsident Uribe
1 Interaktionen
Wegen Mordes
Kokain
4 Interaktionen
Rekordfund