Manchester City: So funktioniert der «Fussball-Krake» CFG
Hinter dem englischen Premier-League-Schwergewicht Manchester City steht die «City Football Group». Seit Donnerstag gehören zehn Clubs zum Fussball-Kraken.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit Donnerstag umfasst die Manchester City Football Groups zehn Clubs weltweit.
- Seit 2008 investiert Sheikh Mansour Unsummen in die Fussball-Welt.
- Das Modell ist weltweit einzigartig – und steckt gerade erst in den Kinderschuhen.
Manchester City ist dieser Tage in der Fussball-Welt ohnehin in aller Munde. Schliesslich werden die Citizens als bevorzugte nächste Karrierestation von Barça-Urgestein Lionel Messi gehandelt. Aber auch abseits der Transfer-Saga tut sich einiges bei den Sky Blues.
Denn seit Donnerstag umfasst das gigantische Fussball-Netzwerk von Sheikh Mansour bin Zayed al Nahyan nicht weniger als zehn Fussball-Clubs. Der französische Zweitligist Estac Troyes ist die neueste Addition im Portfolio des Abu-Dhabi-Prinzen.
Arme erstrecken sich rund um die Welt
Damit umspannt das Netzwerk des Fussball-Kraken aus Manchester vier europäische Länder. Zudem ist man in den USA, Australien, Uruguay, Indien, Japan und China vertreten. An sieben Vereinen hält die City Football Group Mehrheitsanteile. Hinzu kommen Partnerschaftsabkommen mit NAC Breda aus Holland und Atletico Venezuela.

Etwas mehr als ein Jahrzehnt existiert die City Football Group – und durfte in dieser Zeit bereits 18 Titel feiern. Stammclub Manchester City, seit 2008 unter Kontrolle des Sheikhs, steuerte davon 14 bei. Dank horrender Investitionen holten die Citizens vier Premier-League-Titel, sieben Cup-Triumphe und drei Super-Cup-Siege.
Für die restlichen Pokale im Trophäenschrank in Abu Dhabi sorgten Melbourne City, Montevideo City und Yokohama. Der Uruguay-Ableger wurde seit der Übernahme zweimal Zweitliga-Meister, stieg dazwischen aber gleich wieder ab. In Japan holte man im Vorjahr den Titel, in Australien 2016 den FFA-Cup.

Vor allem die Ableger ausserhalb Europas verkörpern die Idee hinter der City Football Group. Mit Manchester City als Zugpferd will die Gruppe die Fussball-Wachstumsmärkte dieser Welt erobern. Dabei geht es primär um die asiatischen Märkte – deshalb die Engagements in China, Indien und Japan.
Manchester City wie einst RB Leipzig?
Andere Ziele verfolgt man indes mit den europäischen Armen in Belgien, Spanien und nun Frankreich. Mit Girona, Troyes und Lommel SK verleibte sich die Gruppe bestehende Infrastrukturen ein, die nun ausgebaut werden. Dort sollen Jungtalente ausgebildet und für Manchester City tauglich gemacht werden.
Dass daraus vielleicht einmal Probleme wie bei RB Leipzig und Salzburg erwachsen, spielt bisher noch keine Rolle. Keiner der europäischen Clubs spielt auf Erstliga-Niveau, geschweige denn im Europacup. Bis sich Manchester City also in einer Lage findet wie einst Red Bull, wird noch einiges an Zeit vergehen.

Rund eine Milliarde Franken hat Sheikh Mansour bisher allein in Manchester City investiert. Trotz der horrenden Summen insgesamt ein gutes Geschäft. Schliesslich wird der Vereinswert mittlerweile auf über zwei Milliarden Franken taxiert.