Beim römischen Stadtduell kommt es zu antisemitischen Ausfällen. Ein Fan wird mit Trikot mit der Beflockung «Hitlerson» fotografiert. Es war ein Deutscher.
Lazio Rom
Ein Fan trägt beim Römer Derby mit der Aufschrift «Hitlerson». Nun kommt aus: Es war ein Deutscher. - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fan, der beim Römer Fussballderby ein «Hitlerson»-Trikot getragen hat, ist Deutscher.
  • Die Polizei teilt mit, dass man den Mann nach dem Skandal-Foto identifizieren konnte.
  • Die Behörden konnten ihn ausfindig machen, es wurde eine Anzeige erstattet.

Nach antisemitischen und rassistischen Vorfällen während der Serie-A-Partie zwischen Lazio Rom und AS Rom wurde der Mann identifiziert, wie die italienische Polizei am Mittwoch mitteilte. Er habe ein Lazio-Trikot mit der Aufschrift «Hitlerson» und der Nummer 88 getragen.

Ein Foto davon verbreitete sich in den sozialen Medien und sorgte in Italien für grosse Empörung. Die 88 ist eine Chiffre in Neonazi-Kreisen und symbolisiert die Buchstaben HH.

Deutscher fiel schon in Vergangenheit negativ auf

Der Deutsche konnte anhand von Aufnahmen der Überwachungskameras am Eingang zur Zuschauertribüne identifiziert werden, hiess es in der Mitteilung. Die Sicherheitsbehörden konnten ihn ausfindig machen. Es sei Anzeige erstattet worden.

Der Mann ist den Angaben zufolge polizeilich bekannt in Rom: Er soll während des Rom-Derbys im Jahr 2009 auf das Spielfeld des Olympiastadions gestürmt sein und sei damals bereits angezeigt worden.

Auch zwei Rumänen identifiziert

Ausserdem wurden im Zuge der Ermittlungen zwei Rumänen identifiziert, die nach Spielende den Faschisten-Gruss zeigten, also den rechten Arm nach oben streckten. Die Geste ist in Italien als «Saluto Romano» (Römischer Gruss) bekannt.

Das sonstige Verhalten und Auftreten der Fans von Lazio Rom sorgte ebenso für Entrüstung. Einige Anhänger hatten während des Spiels auf den Rängen verleumderische und zum Teil antisemitische Gesänge angestimmt, wie diverse Medien berichteten.

Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Roms, Ruth Dureghello, verurteilte die Vorfälle aufs Schärfste.

Auch Italiens Sportminister Andrea Abodi nannte sie «inakzeptabel». Innenminister Matteo Piantedosi lud für den 30. März seinen Kollegen Abodi, Spitzenfunktionäre aus dem Fussball und Vertreter der jüdischen Gemeinden ein, um über das Problem des Rassismus und Antisemitismus zu sprechen.

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