Kinder sorgen für Rassismus-Eklat um Rangers-Mittelfeldmann
Glen Kamara wurde bei einem Geisterspiel mit Ausnahmeregelung in Prag vom Platz gestellt. Zuvor hatten Kinder auf der Tribüne den Rangers-Spieler ausgebuht.

Das Wichtigste in Kürze
- Glen Kamara (25) von den Glasgow-Rangers wurde in Prag rassistisch beleidigt.
- Wohl auch durch die Pfiffe und Beleidigungen holte sich Kamara einen Platzverweis.
- Durch eine Ausnahmeregelung waren nur Kinder bis 14 Jahre im Stadion.
Die Glasgow Rangers konnten das zweite Europa-League-Spiel in Prag 1:0 für sich entscheiden. Dabei spielten die beiden Mannschaften vor 10'000 Zuschauern, obwohl die Uefa eigentlich ein Geisterspiel verhängt hatte. Durch eine Ausnahmeregelung durften Kinder zwischen sechs und 14 Jahren trotzdem ins Stadion.
Doch traurigerweise wurde ein neuer Rassismus-Fall dadurch nicht verhindert. Einige der Kinder hatten es auf einen Glasgow-Spieler abgesehen: Der dunkelhäutige Finne Glen Kamara wurde bei jeder Ballberührung ausgepfiffen. Ausserdem sollen Berichten zufolge rassistische Beleidigungen gefallen sein.

In der letzten Saison war derselbe Spieler bei Spartas Stadtrivalen Slavia Prag auch schon Opfer rassistischer Beleidigungen geworden. Damals war noch ein Gegenspieler das Problem gewesen, diesmal die minderjährigen Fans. Der 25-Jährige flog in der 74. Minute auch noch mit Gelb-Rot vom Platz – ein Zusammenhang mit den Vorkommnissen ist wohl wahrscheinlich.
Bereits im letzten europäischen Spiel gegen die AS Monaco hatten die Sparta-Fans für einen Rassismus-Eklat gesorgt. Damals war Monaco-Torschütze Aurelien Tchouameni mehrfach von Prag-Anhängern beleidigt worden. Deshalb kam es zu diesem Ausnahme-Geisterspiel, das einen nächsten Skandal aber nicht verhindern konnte.