Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeness hat den vollen Spielplan der deutschen Fussball-Nationalmannschaft und dabei vor allem die Nations League kritisiert.
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Uli Hoeness, Ehrenpräsident des FC Bayern München, nimmt an einer Pressekonferenz teil. - Sven Hoppe/dpa/Archivbild

«Es ist doch Wahnsinn, die Spieler dermassen überzubelasten vor einer Saison mit der WM im Winter und Woche für Woche drei Spielen. Vier Länderspiele der Nations League zum Saisonende waren unverantwortlich», sagte der 70-Jährige im Interview der Redaktions-Kooperation «G14plus», zu der unter anderen die «Neue Osnabrücker Zeitung» gehört. «Wie sollen sich physisch kaputte Spieler für einen Wettbewerb ohne Sinn und Zweck motivieren?»

Hoeness forderte ein Umdenken: «Wir müssen aufpassen, das Ganze nicht zu überfrachten. Der Fussball muss auch mal zur Ruhe kommen.»

Der frühere Welt- und Europameister macht sich zudem Sorgen um die Bundesliga, wegen der «Diskrepanz zwischen dem deutschen Fussball, dem französischen mit Ausnahme von Paris Saint-Germain und teilweise dem italienischen gegenüber Ländern, die vor allem arabisches Geld, aber auch amerikanisches in Milliardenhöhe haben», sagt der langjährige Chef des deutschen Rekordmeisters. «Wenn die Bundesliga - das gilt nicht für Bayern München - nicht darüber nachdenkt, die 50+1-Regel aufzulösen, werden wir grosse Probleme haben, international auf Dauer mithalten zu können.»

Dass seine Bayern ihre Vorherrschaft in der Bundesliga verlieren, sieht Hoeness nicht. Auf die Äusserung von Borussia Dortmunds Chef Hans-Joachim Watzke, nach zehn Titelgewinnen in Serie könne es in naher Zukunft «zum Einsturz» des Rekordmeisters kommen, reagierte Hoeness gelassen: «Das hoffen sie seit zehn Jahren. Warum soll es im elften passieren? Dortmund wird aber unser grosser Konkurrent bleiben.»

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