Beim DFB-Pokal-Spiel zwischen Schalke 04 und Hertha Berlin wurde BSC-Verteidiger Jordan Torunarigha rassistisch beleidigt. Später flog er vom Platz.
Herthas Jordan Torunarigha gerät mit Schalke-Coach David Wagner (l) aneinander. Foto: Bernd Thissen/dpa
Herthas Jordan Torunarigha gerät mit Schalke-Coach David Wagner (l) aneinander. Foto: Bernd Thissen/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hertha-Verteidiger Jordan Torunarigha sah im Pokal-Spiel auf Schalke die Gelb-Rote Karte.
  • Zuvor war der 22-Jährige von Schalke Fans rassistisch beleidigt worden.
  • Berlins Trainer Jürgen Klinsmann hat kein Verständnis für den Platzverweis.

Herthas Abwehrspieler Jordan Torunarigha ist beim Pokal-Aus der Berliner beim FC Schalke 04 rassistisch beleidigt worden. «Mehrfach» sei es dazu gekommen, sagte Trainer Jürgen Klinsmann nach der 2:3-Niederlage von Hertha Berlin nach Verlängerung.

Man habe die Schiedsrichter auch sofort darauf hingewiesen. «Der Junge ist beleidigt worden und war aufgepusht», erläuterte Klinsmann. «Da braucht man dann Fingerspitzengefühl und muss ihm nicht später in der Situation noch die zweite Gelbe Karte geben.»

Jürgen Klinsmann
Jürgen Klinsmann kann den Platzverweis seines Verteidigers Jordan Torunarigha nicht fassen. - Keystone

Niklas Stark ergänzte, die Rufe von den Rängen seien «unmenschlich und in jeglicher Form abstossend» gewesen. Der Hertha-Kapitän spricht sich für ein Signal des deutschen Fussballs aus. «Wenn ich mich da auch nur ein bisschen hineinversetze, kommt mir schon alles hoch. Ihn trifft es noch viel mehr», so Stark auf der Internetseite von Hertha Berlin.

«Sowas geht gar nicht, das würde zumindest auch teilweise erklären, was da noch passiert ist. Da müssen wir als Mannschaft, als Verein, eigentlich die ganze Bundesliga hinter ihm stehen! Man muss sich ganz klar davon distanzieren, das ist kein Verhalten.»

Hertha Berlin hat Schiedsrichter Osmers informiert

Die Berliner berichteten, dass sie Schiedsrichter Harm Osmers bei der 2:3-Niederlage in der Verlängerung auf die Beleidigungen hingewiesen hätten. Der in Chemnitz geborene Torunarigha war in der Verlängerung (102. Minute) von Schiedsrichter Osmers nach einem Zweikampf mit Omar Mascarell mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden.

War die Gelb-Rote Karte gegen Jordan Torunarigha gerechtfertigt?

Zuvor war er auch noch unabsichtlich mit Schalkes Trainer David Wagner zusammengestossen und hatte einen Getränkekasten zu Boden geworfen. Nachdem Wagner dem Hertha-Profi nach eigener Aussage aufhelfen wollte, sah dieser von Osmers nach Videobeweis die Rote Karte.

«Ich habe null Erklärung für die Rote Karte», sagte Wagner in der Pressekonferenz, auf die Frage nach seinem Platzverweis. «Der Schiedsrichter hat mir erklärt, dass ich den Spieler am Nacken gepackt habe. Aber ich wollte nur dafür sorgen, dass er die Balance wiederfindet.»

Hertha Berlin
Schiedsrichter Harm Osmers konsultiert denn Videobeweis beim Spiel zwischen Hertha Berlin und Schalke 04. - Keystone

Darüber hinaus entschuldigte sich Wagner im Namen des FC Schalke bei den Berlinern und Jordan Torunarigha. Wenn so was aufkommt, «ist da in der Regel auch was dran», sagte Wagner. «Da bin ich ganz bei Jürgen, so etwas gehört sich nicht. Dafür möchte ich mich im Namen von Schalke 04 bei Hertha Berlin und dem Jungen entschuldigen.»

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