Gregor Kobel zieht gegen die Bayern einen «Scheiss-Tag» ein. Deutsche Medien gehen hart mit dem BVB-Goalie ins Gericht, sein Trainer verteidigt ihn aber.
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Gregor Kobel ist bei Borussia Dortmund die unangefochtene Nummer eins. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gregor Kobel unterlaufen gegen die Bayern zwei Fehler.
  • In den Medien wird er stark kritisiert, aber auch für frühere Leistungen gelobt.
  • Der Schweizer selbst spricht von einem «Scheiss-Tag», die Pleite gehe auf ihn.

Rechtzeitig fürs Spitzenspiel gegen Bayern München wurde BVB-Goalie Gregor Kobel fit. Der Schweizer stand deshalb am Samstagabend wieder im Tor. Doch mit einem groben Aussetzer und einem weiteren Fehler verhalf er den Münchnern zum 4:2-Sieg und zur Tabellenführung.

Die Medien gehen danach auch entsprechend hart ins Gericht mit dem 25-Jährigen: «Kobel drückt den Selbstzerstörungsknopf», schreibt beispielsweise «Eurosport» in Grossbuchstaben. Die Dortmunder waren zu Beginn besser. Doch «ein Blackout der übleren Sorte liess sie wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen».

Gregor Kobel sorgt mit einem unfassbaren Patzer für die 1:0-Führung der Bayern. - Twitter/@SkyFootball

Nach 13 Minuten stürmt Kobel aus seinem Kasten, um einen zu langen Steilpass wegzuschlagen. Doch er trifft die Kugel nur ganz leicht mit dem Schienbein, sie kullert zum 0:1 ins Tor. Fünf Minuten nach dem Eigentor erhöht Thomas Müller auf 2:0, diesmal trägt Kobel keine Schuld.

Fünf weitere Minuten später lässt der Goalie einen Schuss genau vor die Füsse Müllers abprallen, der zum 3:0 einschiebt. Kobel habe «wieder keine gute Form» abgegeben, schreibt «Eurosport». Gegenüber Sky widerspricht der Keeper: «Es war ein schwieriger Schuss, der noch aufgesetzt hat.» Zudem sei Müller «so ein Spieler, der einfach gut steht und einen guten Riecher hat».

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Die Bayern jubeln gegen den BVB – auch wegen Gregor Kobel. - keystone

«Spox» gibt dem Schweizer Keeper den wenig ehrenhaften Titel des «Flops des Spiels». Er sei mit zahlreichen Fehlern negativ aufgefallen. Die Bayern-Führung sei aus dem Nichts und «unter gütiger Mithilfe Kobels» gefallen.

Der «Kicker» schreibt von einem Déjà-Vu: Bereits im Oktober unterlief Kobel gegen Union Berlin ein ähnlicher Fehler. Das Fussball-Magazin lobt den Schweizer aber: Es seien seine einzigen Fehler in dieser «sonst so bärenstarken Saison». Auch die «Bild» hebt die guten vergangenen Leistungen hervor: «Ausgerechnet Kobel, der als bester Torhüter der Bundesliga gilt.» Es sei aber auch «Kobels fürchterlichstes Spiel» gewesen.

Auch das Ausland schreibt über Kobels Fehler

Das Portal «ran» schreibt: «Kobel haut den Bock des Jahres raus.» Er habe «ein Spitzenspiel zum Vergessen» erlebt. Entsprechend wird er mit der Note 6 – der schlechtesten im deutschen Benotungssystem – bestraft.

Ist Gregor Kobel der beste Schweizer Goalie?

Selbst im Ausland findet Gregor Kobels Fehler Aufmerksamkeit: Die britische «Dailymail» schreibt von einem «Horror-Eigentor», «Sky Sports» von einem «Riesen-Patzer». Und der italienische «Tuttosport» von einem «gewaltigen Patzer». Die Sportbibel «Gazzetta dello Sport» findet Kobels Fehler «eklatant».

Gregor Kobel: «Heute war ein Scheiss-Tag»

Gregor Kobel steht nach der Partie hin, gesteht zwei Fehler ein und nimmt kein Blatt vor den Mund: «Schöne Scheisse, das muss man einfach so sagen.» Es gebe einfach «Scheiss-Tage und heute war so einer». Wie der Fehler vor dem 0:1 passieren konnte, wisse er nicht, doch es gehe «ganz klar auf mich». Er habe der Mannschaft leider nicht weiterhelfen können.

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BVB-Coach Edin Terzic nimmt Gregor Kobel in Schutz. - keystone

Für den 25-Jährigen gibt es aber zwei gute Nachrichten: Erstens stärkt ihm Trainer Edin Terzic den Rücken: «Wir wissen auch, dass wir uns auf Gregor in dieser Saison sehr häufig und oft verlassen konnten», sagt Terzic. «Ihm tut das natürlich leid, aber wir müssen das richtig einordnen.» Und: «Er ist der Grund, warum wir hier heute als Tabellenführer antreten konnten.»

Und zweitens: Die Bayern lenken mit dem Drama rund um die Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann bestens von Gregor Kobel ab. In der neusten Folge stehen Vereins-Boss Oliver Kahn und TV-Experte und Vereinslegende Lothar Matthäus im Mittelpunkt.

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